Quelltext der Seite Martin Richter (Politiker, 1915)

'''Martin Richter''' (* [[19. Juli]] [[1915]] in [[Leubnitz (Werdau)|Leubnitz]]; † nach 1989) war ein deutscher Funktionär der DDR-[[Blockpartei]] [[National-Demokratische Partei Deutschlands|NDPD]]. Er war [[Abgeordneter]] der [[Landtag (SBZ)|Landtage]] von [[Sächsischer Landtag (1946–1952)|Sachsen]] und [[Landtag Mecklenburg-Vorpommern (1946–1952)|Mecklenburg-Vorpommern]] sowie der [[Volkskammer]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]].

== Leben ==   
Richter, Sohn eines Zimmermanns, besuchte die Oberschule und eine Hochschule für Lehrerbildung. Anschließend arbeitete er als [[Lehrer]]. Am 1. November 1936 trat er in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei]] (NSDAP) ein. Ab 1938 leistete er Militär- und Kriegsdienst in der [[Wehrmacht]]. Als Oberleutnant des Füsilierbataillons 24 geriet er 1944 in [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges|sowjetische Kriegsgefangenschaft]], besuchte eine [[Antifa-Schule]] und wurde Angehöriger des [[Nationalkomitee Freies Deutschland|NKFD]].

Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] kehrte er 1948 in die [[Sowjetische Besatzungszone]] zurück. Er wurde 1949 Mitglied der National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD) und Geschäftsführer des NDPD-Kreisvorstandes [[Leipzig]]. Von 1950 bis 1989 war er Mitglied des Hauptausschusses der NDPD. Von November 1950 bis September 1951 war er Mitglied des [[Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags (1946–1952, 2. Wahlperiode)|Sächsischen Landtags]]. 

Im Jahr 1951 wurde er politischer Geschäftsführer des NDPD-Landesvorstandes [[Land Mecklenburg|Mecklenburg]] und vom Landesausschuss Mecklenburg der [[Nationale Front (DDR)|Nationalen Front]] als Nachfolger für den zurückgetretenen Abgeordneten [[Friedrich Ring]] im [[Liste der Mitglieder des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern (1946–1952) 2. Wahlperiode|Landtag von Mecklenburg-Vorpommern]] benannt. Nach der Auflösung der Länder und Bildung der Bezirke in der DDR im Sommer 1952 wurde er Vorsitzender des NDPD-Bezirksverbandes [[Bezirk Neubrandenburg|Neubrandenburg]].

Im Jahr 1953 ging er zurück nach Sachsen und fungierte bis 1975 als Vorsitzender des NDPD-Bezirksverbandes [[Bezirk Karl-Marx-Stadt|Karl-Marx-Stadt]] (Nachfolger von [[Rudolf Wolf (Politiker)|Rudolf Wolf]]). Von September 1953 bis November 1958 gehörte er als Mitglied der NDPD-Fraktion der [[Liste der Mitglieder der Volkskammer der DDR (1. Wahlperiode)|Volkskammer]] an und war Mitglied des Verfassungsausschusses. Von 1958 bis 1976 war er Abgeordneter des [[Bezirkstag (DDR)|Bezirkstages]] Karl-Marx-Stadt. Er war stellvertretender Vorsitzender des Bezirksvorstandes der [[Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft]] (DSF), Mitglied des Bezirksausschusses der Nationalen Front und des Bezirksvorstandes der  [[Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse| URANIA]] Karl-Marx-Stadt. Ab 1975 war er Vorsitzender der Bezirksparteikontrollkommission Karl-Marx-Stadt der NDPD und ab 1977 Mitglied der Leitung des [[Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer|Bezirkskomitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR]].

== Auszeichnungen ==
* [[Ehrennadel der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft]] 
* [[Ehrennadel der Nationalen Front]] 
* 1959 [[Verdienstmedaille der DDR]] 
* 1956 [[Vaterländischer Verdienstorden]] in Bronze, 1969 in Silber und 1975 in Gold
* 1985 Orden [[Stern der Völkerfreundschaft]] in Silber

== Literatur ==
* ''Handbuch der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik, 2. Wahlperiode,'' Kongress-Verlag, Berlin 1957, S. 353.
* Günther Buch: ''Namen und Daten. Biographien wichtiger Personen der DDR.'' Dietz, Berlin (West)/Bonn-Bad Godesberg 1973, ISBN 3-8012-0020-5, S. 231.
* [[Olaf Kappelt]]: ''Braunbuch DDR. Nazis in der DDR''. Elisabeth Reichmann Verlag, Berlin 1981, ISBN 3-923137-00-1, S. 342f.
* Gabriele Baumgartner, [[Dieter Hebig]] (Hrsg.): ''Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990.'' Band 2: ''Maassen – Zylla.'' K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S.&nbsp;713 ({{Google Buch |BuchID=2CpHD7n0gjkC |Seite=713 |Hervorhebung="Richter, Martin"}}).

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{{SORTIERUNG:Richter, Martin}}
[[Kategorie:Abgeordneter der Volkskammer]]
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied]]
[[Kategorie:NDPD-Funktionär]]
[[Kategorie:Oberleutnant (Heer der Wehrmacht)]]
[[Kategorie:Deutscher Kriegsgefangener der Sowjetunion]]
[[Kategorie:Person (Nationalkomitee Freies Deutschland)]]
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Sachsen 1946–1952)]]
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Mecklenburg-Vorpommern 1946–1952)]]
[[Kategorie:Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold]]
[[Kategorie:Träger des Sterns der Völkerfreundschaft]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:DDR-Bürger]]
[[Kategorie:Geboren 1915]]
[[Kategorie:Gestorben im 20. oder 21. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mitglied des Bezirkstags Karl-Marx-Stadt]]

{{Personendaten
|NAME=Richter, Martin
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher NDPD-Funktionär, MdV
|GEBURTSDATUM=19. Juli 1915
|GEBURTSORT=[[Leubnitz (Werdau)|Leubnitz]]
|STERBEDATUM=nach 1989
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