Quelltext der Seite Grude (Herd)

[[Datei:Grude-Ofen anno 1888.jpg|mini|hochkant|Zeichnung eines geöffneten Grude-Ofens der Berliner Firma G.&nbsp;Hoffmann anno 1888]]

[[Datei:GrudeherdOriginalImmerbrandH2a.jpg|mini|hochkant|Grudeherd im [[Freilichtmuseum Roscheider Hof]]]]
'''Grude''' bezeichnete in [[Sachsen]], [[Thüringen]] und [[Brandenburg]] eine Vertiefung auf dem [[Herd|Kochherd]], welche man mit heißer Asche füllte, um in dieser angekochte Speisen langsam gar werden zu lassen und warm zu halten. Nach dieser Einrichtung nannte man auch kleine eiserne Kochmaschinen, in denen durch [[Koks]]klein ein mäßiges, anhaltendes Feuer erzeugt wird, Grude.<ref>[http://www.zeno.org/nid/20006715389 Meyers Großes Konversations-Lexikon]. Band 8. Leipzig. 1907. S. 440.</ref> Diese Grudeherde (auch Spar- oder Pfennigherde) waren speziell für [[Grude (Koks)|Grudekoks]] gebaut,<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Grudeherd Duden]. Stichwort „Grudeherd“.</ref> welches leicht entzündlich ist, allerdings nicht mit Flamme, sondern nur glimmend brennt und daher eine milde, gleichmäßige Hitze abgibt, wodurch eine gute Ausnutzung der Wärme erreicht wird. Da Grudekoks sehr lange unter der Asche glimmt, musste der Ofen nicht ständig beaufsichtigt werden, die Glut hielt auch über Nacht und es war nicht nötig, den Ofen morgens neu anzuzünden. Grudeherde konnten aber ausschließlich mit Grudekoks befeuert werden, für andere Brennstoffe waren sie nicht geeignet. Daher fanden sie keine so weite Verbreitung wie Herde für andere Brennstoffe. 

Die Firma ''[[Tänzers Original Grudeofenfabrik|Tänzers-Original-Grude-Ofen-Fabrik GmbH]]'' stellte in Hannover–Linden ab 1908 Gruden (''Tänzer-Grude-Öfen'') her<ref>Gisela Pape: {{Webarchiv|url=http://www.postkarten-archiv.de/erinnerungen-an-den-schwarzen-baer-.html |wayback=20090526045910 |text=''Erinnerungen an den „Schwarzen Bär“'' |archiv-bot=2022-11-10 06:23:11 InternetArchiveBot }}</ref>; [[Friedrich Kochheim]] entwickelte den Grudeherd als Leiter dieses Unternehmens weiter.<ref>Claus Conrad: ''Grabmal Friedrich Kochheim (1891–1955).'' In: St. Nikolai Stift zu Hannover (Hrsg.): ''Neuer St. Nikolai Friedhof. Ihr Wegweiser.'' 3., überarbeitete Auflage. Selbstverlag. Hannover. 2013.</ref>

== Einzelnachweise ==

{{Commonscat|Grude Stoves}}
<references />

[[Kategorie:Gargerät]]