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Personal- und Demonstrativpronomen sind in Sprachen mit Genera meistens vom Genus des bezeichneten Substantivs abhängig.
Im biblischen Hebräisch gibt es genau dieselben Formen mit anderer Wortstellung und etwas anderer Bedeutung; die Subjektkongruenz ist aber dieselbe. Aufs biblische Hebräisch beschränkt ist die Objektkongruenz, wenn das Objekt ein Pronomen ist:
Infinite Verbformen werden im Satz ähnlich verwendet wie andere Wortarten, nämlich Infinitive wie Substantive und Partizipien wie Adjektive oder Adverbien. Hinsichtlich der Genuskongruenzen erben sie die Eigenschaften dieser Wortarten. Beispielsweise haben deutsche Präsenspartizipien die Eigenschaft von Adjektiven, beim attributiven Gebrauch genuskongruent mit dem Substantiv zu sein: ein lächelnder Verkäufer, aber eine lächelnde Verkäuferin. Die folgenden französischen Beispiele zeigen, dass dabei Genuskongruenzen sowohl mit dem Subjekt als auch dem Objekt des Verbs auftreten können:
Eine Mittelstellung zwischen finiten und infiniten Verbformen nehmen solche Formen ein, die sprachgeschichtlich Partizipien sind, neben denen es aber kein finites Verb im selben Satz gibt, wenn nämlich ein dazuzudenkendes Verb sein nicht explizit dazugesetzt wird, weil es in der Sprache optional ist.
Solche Formen werden von den Sprechern wie finite Verbformen empfunden. Auf diese Weise kann auf Kosten der Personenkongruenz eine Genuskongruenz mit dem Subjekt zustande kommen, auch wenn sie sonst nicht in der Sprache vorkommt.
Zu welchem Genus oder welcher Nominalklasse ein Wort gehört, kann von vielen Faktoren abhängen, die oft nicht mehr nachvollziehbar sind. Hier sind ein paar davon.
Ein Genussystem hat dann einen Bezug zu natürlichen Geschlechtern, wenn spezifische Wörter, die also Wesen nur eines Geschlechts bezeichnen, ganz überwiegend – mit wenigen systematischen oder individuellen Ausnahmen wie etwa im Deutschen Diminutive oder Weib – ein vom Geschlecht abhängiges Genus haben: Dann heißt das regelmäßige Genus für männliche Wesen Maskulinum und das für weibliche Femininum. Daneben kann es wie im Deutschen ein drittes Geschlecht geben, das Neutrum (lateinisch ne-utrum „keines von beiden“). Generische Wörter und Wörter für Dinge und Abstrakta können in solchen Sprachen jedes der Genera haben. Maskuline generische Personenbezeichnungen, zu denen es auch eine weibliche Form gibt, werden auch spezifisch für Männer eingesetzt, was je nach Kontext missverständlich oder mehrdeutig sein kann (siehe Generisches Maskulinum).
Die Deklination von Nikita ist dieselbe wie von Anna aufgrund ihrer gleichen Endung -a, die nur bei sehr wenigen nicht-femininen Substantiven auftritt. Die Adjektivform, also die Kongruenz mit einem anderen Wort ist dagegen dieselbe wie bei Fjodor. Da es in der Definition von Genus nur um solche Kongruenzen geht, hat die Gleichheit der Flexionsendungen der Namen nichts mit den Genera zu tun, wohl aber die Gleichheit der Formen des Adjektivs.
In Sprachen mit Genus, aber ohne Kasus beschränkt sich die Deklination auf die Pluralbildung. Ein Beispiel aus dem Hebräischen: Maskuline Substantive und Adjektive bilden den Plural mit -im, feminine mit -ot, so dass die Endungen für beide Wortarten gleich sind, etwa morim tovim (gute Lehrer), morot tovot (gute Lehrerinnen), battim tovim (gute Häuser), arazot tovot (gute Länder). Hat nun ausnahmsweise ein maskulines Substantiv eine Pluralendung -ot oder ein feminines -im, so erkennt man wegen der Genuskongruenz die Genera an den Endungen der Adjektive, etwa schulchanot tovim (gute Tische), schanim tovot (gute Jahre).
Eng verwandt ist die Frage, ob einem Substantiv sein Genus an der Wortform anzusehen ist, etwa an Vorsilben oder Endungen. In vielen Sprachen ist das für viele Wörter der Fall, jedoch selten für alle. Im Deutschen beschränkt sich das auf Nachsilben, die eindeutiges Genus zur Folge haben, wie -ung(f), -heit(f), -keit(f), -schaft(f), -in(f), -tum(n, selten auch m), -lein(n), -chen(n), -ling(m).
{{#invoke:Vorlage:Anker|f |errCat=Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Anker |errHide=1}} Im Deutschen werden drei Genera unterschieden:
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Genus von Pronomen
Im engeren, moderneren Sinn sind Pronomen Wörter, die im Satz die Stelle eines Substantivs oder Eigennamens einnehmen: Personal-, Indefinit- und Fragepronomen, außerdem Possessiv- und Demonstrativpronomen, wenn sie kein Substantiv begleiten. Sie haben ein Genus, das von einem Possessivpronomen (Genus des Besitzers, nicht des Besitzes) oder einem Relativpronomen aufgegriffen werden kann. Beispiele:
- Er, der seine Jacke anzieht, …
- Sie, die ihre Jacke anzieht, …
- Es, das seine Jacke anzieht, …
- Meiner (statt: mein Wagen), der seinen Dienst tut, …
- Diese (statt: diese Maschine), die ihre Betriebskosten erwirtschaftet hat, …
- Jemand, der seine Jacke anzieht, …
- Wer ist es, der seine Jacke anzieht?
- Man kann seine Gefühle nicht immer verbergen, die einen plötzlich überkommen.
- Etwas, das seine Aufgabe nicht erfüllt, …
- Was ist es, das seine Aufgabe nicht erfüllt?
Handelt es sich um Personalpronomen (Bsp. 1 bis 3), so ist das Substantiv, das sie vertreten, vorher genannt worden, und sie übernehmen fast immer dessen Genus (Gegenbeispiele siehe weiter unten). Possessivpronomen und Demonstrativpronomen, die kein Substantiv begleiten (Bsp. 4 und 5), haben das Genus des fehlenden Substantivs, das mehrdeutig sein kann (im Bsp. 4 meiner für mein Wagen oder meines für mein Auto). Indefinit- und Fragepronomen (Bsp. 6 bis 10) haben ein eigenes Genus, das sie nicht von einem Substantiv oder Eigennamen übernommen haben. Sie sind für Personen maskulin (jemand, man, wer) und für Sachen neutral (etwas, was), unabhängig davon, welches Genus und auch welchen Sexus das Gemeinte hat. Will man bei Personen das natürliche Geschlecht mit Hilfe des Genus einfließen lassen, kann man etwa sagen:
- Einer, der seine Jacke anzieht, …
- Eine, die ihre Jacke anzieht, …
Indefinitpronomen mit nachfolgendem Relativpronomen werden gern durch Fragepronomen ersetzt, ohne dass sich am Genus etwas ändert:
- Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. (statt: Jemanden, der zu spät kommt, bestraft das Leben.)
- Was mich nicht interessiert, das lese ich nicht. (statt: Etwas, das mich nicht interessiert, lese ich nicht.)
Constructio ad sensum
Nicht immer nehmen Personalpronomen Genus und Numerus des Substantivs auf, das sie vertreten. Besonders für eine Person, deren natürliches Geschlecht bekannt ist, verwendet man häufig Pronomen mit dem dazugehörigen Genus. Das Pronomen wird dann so verstanden, dass es weniger auf ein Wort bezogen ist als auf die damit bezeichnete Person. Ebenso können Singulare, die eine Mehrzahl von Dingen oder Personen bezeichnen, durch Pluralpronomen wieder aufgenommen werden und umgekehrt.[2] Solch eine Wahl des Pronomens heißt Constructio ad sensum. Wie bei allen Stilmitteln, die die formale Grammatik verletzen, ist ihr Gebrauch umstritten. Oft wird der Bruch gemildert, indem ein anderes Substantiv oder ein Name mit dem neuen Genus als Prädikatsnomen dazwischengestellt wird:
- Das Mädchen, das gerade hereingekommen ist, heißt Susanne. Sie arbeitet hier.
- Die andere Geisel war ein Mann. Er war etwa vierzig Jahre alt.
Im Allgemeinen können sich aber Personalpronomen nicht auf Prädikatsnomen beziehen:
- Der Hahnenfuß ist eine Wiesenblume. Er (nicht: sie) blüht gelb.
Reflexive Possessivpronomen (also sein/ihr, so dass sein/ihr eigenes gemeint ist) sollten möglichst dem Genus des Bezugswortes folgen, sei es ein Substantiv oder Pronomen:
- Das Mädchen hatte sein (nicht: ihr) Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
- Ein Mädchen war hereingekommen. Ihr (nicht: sein) Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
- Ein Mädchen war hereingekommen. Sein (nicht: ihr) Haar hatte es zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
Relativpronomen folgen stets dem Genus des Wortes, auf das sie sich beziehen:
- Die Schülerin ist ein nettes Mädchen, das (nicht: die) außerdem sehr fleißig ist.
{{#invoke:Vorlage:Anker|f |errCat=Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Anker |errHide=1}}Geschichte des Genusschwunds im Deutschen
Die Genuskongruenz ist im Deutschen im Verlauf der Sprachgeschichte zurückgegangen. So wies etwa im Mittelhochdeutschen der bestimmte Artikel im Plural (Nominativ und Akkusativ) noch zwei unterschiedliche Formen auf: eine männliche und weibliche Form die und eine sächliche Form diu. Im Neuhochdeutschen ist diese Unterscheidung verloren gegangen:
Entwicklungsstufen des bestimmten Artikels im Deutschen[14][15][16]
Kasus |
Althochdeutsch (Demonstrativpronomen) |
Mittelhochdeutsch |
Neuhochdeutsch
|
Singular |
Plural |
Singular |
Plural |
Singular |
Plural
|
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n
|
Nominativ
|
ther |
thiu |
thaz |
thie |
thiu
|
der |
diu |
daz |
die |
diu
|
der |
die |
das |
die
|
Genitiv
|
thes |
thero |
thes |
thero
|
des |
der |
des |
der
|
des |
der |
des |
der
|
Dativ
|
themo |
thero |
themo |
then
|
dem |
der |
dem |
den
|
dem |
der |
dem |
den
|
Akkusativ
|
then |
thie |
thaz |
thie |
thiu
|
den |
die |
daz |
die |
diu
|
den |
die |
das |
die
|
Anmerkung: Der bestimmte Artikel des Deutschen entstand aus dem althochdeutschen Demonstrativpronomen ther/thiu/thaz.
|
Noch gravierender ist der Genusschwund bei den Personalpronomen. Von den drei im Althochdeutschen im Nominativ und Akkusativ noch existierenden Pluralformen der 3. Person – Maskulinum, Femininum, Neutrum – bleiben im Mittelhochdeutschen noch zwei und in Neuhochdeutschen nur noch eine einzige:
Entwicklungsstufen der Personalpronomen der 3. Person[17][18]
Kasus |
Althochdeutsch |
Mittelhochdeutsch |
Neuhochdeutsch
|
Singular |
Plural |
Singular |
Plural |
Singular |
Plural
|
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n
|
Nominativ
|
êr |
siu; sî, si |
iz |
sie |
siu |
sio
|
er |
siu, si, sie |
ez |
sie, si |
siu, sie, si
|
er |
sie |
es |
sie
|
Genitiv
|
[sîn] |
ira, (iru, iro) |
is, ës |
iro
|
sîn, (es) |
ire, ir |
es, sîn |
ire, ir
|
seiner |
ihrer |
seiner |
ihrer
|
Dativ
|
imu, imo |
iru, (iro) |
imu, imo |
im, in
|
ime, im |
ire, ir |
ime, im |
in
|
ihm |
ihr |
ihm |
ihnen
|
Akkusativ
|
inan, in |
sia, (sie) |
iz |
sie |
siu |
sio
|
in |
sie, si |
ez |
sie, si |
siu, sie, si
|
ihn |
sie |
es |
sie
|
Zu einem Genusschwund kam es analog auch bei der Adjektivkongruenz. Während beim prädikativen Gebrauch des Adjektivs im Althochdeutschen in den indefiniten Formen der 3. Person Plural (Nominativ, Akkusativ) noch drei Genera erscheinen, sind es im Mittelhochdeutschen nur noch zwei und im Neuhochdeutschen nur noch eine:
Entwicklungsstufen der Adjektivbeugung (3. Person)[19][20]
Kasus |
Althochdeutsch |
Mittelhochdeutsch |
Neuhochdeutsch
|
Singular |
Plural |
Singular |
Plural |
Singular |
Plural
|
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n
|
Nominativ
|
blintêr/blint [man] (ein blinder Mann) |
blintin/blint [magad] (ein blindes Mädchen) |
blintaz/blint [kint] (ein blindes Kind) |
blinte (blint) |
blinto |
blintiu (blint)
|
[ein] blint/blinder [man] (ein blinder Mann) |
[ein] blint/blindiu [magedîn] (ein blindes Mädchen) |
[ein] blint/blindez [kint] |
blinde |
blindiu
|
[ein] blinder [Mann] |
[eine] blinde [Frau] |
[ein] blindes [Kind] |
blinde
|
Genitiv
|
blintes |
blintera |
blintes |
blintero
|
blindes |
blinder(e) |
blindes |
blinder(e)
|
blinden |
blinder
|
Dativ
|
blintemu/blintemo |
blinteru/blintero |
blintemu/blintemo |
blintêm/blintên
|
blindem(e) |
blinder(e) |
blindem(e) |
blinden
|
blinden
|
Akkusativ
|
blintan |
blinta |
blintaz/blint |
blinte |
blinto |
blintiu
|
blinden |
blinde |
blint/blindez |
blinde |
blindiu
|
blinden |
blinde |
blindes |
blinde
|
Anmerkung: mhd. magedîn ist Neutrum, wird aufgrund des natürlichen Geschlechts bei der Bildung der Adjektivformen aber wie ein Femininum behandelt.
|
Semantik
{{#invoke:Vorlage:Anker|f |errCat=Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Anker |errHide=1}} Genus und Sexus im Deutschen
Im Deutschen entspricht das Genus eines personenbezeichnenden Substantivs teilweise dem Sexus der betreffenden Person (etwa die Frau, der Mann).[21] Als Ausnahme hierzu ist allerdings das Weib sächlich. Auch Verkleinerungsformen (Diminutiva) auf -chen oder -lein sind immer sächlich. Ist das natürliche Geschlecht unbekannt oder nicht wichtig oder soll über eine gemischtgeschlechtliche Gruppe gesprochen werden, so besteht im Deutschen die Möglichkeit, sexusindifferente Oberbegriffe zu verwenden: mit maskulinem Genus der Mensch, der Gast, mit femininem die Person, die Geisel oder mit neutralem das Mitglied, das Kind.
Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen
|
Sexus männlich ♂
|
Sexus weiblich ♀
|
Sexus unbestimmt
|
Genus Maskulinum
|
der Mann der Herr der Vater der Bruder
|
der Backfisch der Blaustrumpf der Vamp der Wildfang
|
der Mensch der Gast der Fan der Impfling
|
Genus Femininum
|
die Eminenz die Heiligkeit die Mannsperson die Memme
|
die Frau die Dame die Mutter die Schwester
|
die Person die Geisel die Koryphäe die Waise
|
Genus Neutrum
|
das Mannsbild das Kerlchen
|
das Weib das Mädchen das Fräulein das Groupie
|
das Kind das Mitglied das Genie das Lebewesen
|
Tierbezeichnungen
Für Personenbezeichnungen existieren nur wenige generische Feminina (die Person, die Geisel, die Wache, die Waise), für Tierbezeichnungen gibt es solche und generische Neutra häufiger. Dabei gibt es fließende Übergänge zwischen Substantiven, die generisch für Männchen und Weibchen, und solchen, die spezifisch für nur ein Geschlecht stehen können (vergleiche Movierte Tierbezeichnungen).
Maskulinum
|
|
♂
|
♀
|
generisch
|
der Bär
|
spezifisch
|
der Bär
|
die Bärin
|
|
Femininum
|
|
♂
|
♀
|
generisch
|
die Katze
|
spezifisch
|
der Kater
|
die Katze die Kätzin
|
|
Neutrum
|
|
♂
|
♀
|
generisch
|
das Reh
|
spezifisch
|
der Rehbock
|
das Reh die Ricke
|
|
Dagegen gibt es auch Generika, die sich auf kein spezifisches biologisches Geschlecht beziehen, sondern nur auf eine Tierart insgesamt. Dabei werden große Tiere und Fleischfresser häufiger dem Maskulinum zugeordnet, die wichtigsten Weidetiere dem Neutrum, die meisten Insekten und zahlreiche, überwiegend kleine Vögel dem Femininum.
Maskulinum
|
|
♂
|
♀
|
generisch
|
der Mensch
|
spezifisch
|
der Mann
|
(ahd. quena) das Weib die Frau[22]
|
|
Maskulinum
|
|
♂ / ♀
|
generisch
|
der Adler der Seehund der Wal der Frosch
|
spezifisch
|
das Männchen /das Weibchen
|
|
Femininum
|
|
♂ / ♀
|
generisch
|
die Fliege die Spinne die Schlange die Kröte
|
spezifisch
|
das Männchen /das Weibchen
|
|
Neutrum
|
|
♂
|
♀
|
generisch
|
das Pferd
|
spezifisch
|
der Hengst
|
die Stute
|
|
In einigen Fällen sind Genus und Sexus bei Animata voneinander entkoppelt,
- weil die genaue Geschlechtsbezeichnung des Weibchens grammatisch männlich ist, oder die des Männchens grammatisch weiblich:
Asymmetrie 1
|
|
♂
|
♀
|
generisch
|
der Fisch
|
spezifisch
|
der Milchner
|
der Rogner
|
|
Asymmetrie 2
|
|
♂
|
♀
|
generisch
|
die Biene
|
spezifisch
|
die Drohne
|
die Königin und die Arbeiterin
|
|
- oder weil die auffälligen Vertreter einer grammatisch weiblichen Tierart die Männchen sind:
Asymmetrie 3
|
|
♂
|
♀
|
generisch
|
die Nachtigall
|
spezifisch
|
die Nachtigall – singt –
|
das Weibchen singt nicht
|
|
partielle Asymmetrie 3
|
|
♂
|
♀
|
generisch
|
die Amsel
|
spezifisch
|
die Amsel (der Amselhahn) – singt –
|
das Amselweibchen (die Amselhenne) – singt nicht –
|
|
Soziale Bedeutung des Genus
Nicht zu verwechseln mit der Asymmetrie bei den zuletzt genannten Geschlechtsbezeichnungen im Tierreich ist die Asymmetrie, die sich aus der Geschlechtsform von Rollenbezeichnungen ergibt: So ist der Student etwa gleichzeitig eine allgemeine Bezeichnung für beide Geschlechter, aber auch die spezielle Form für männliche Studenten. Die Studentin bezeichnet hingegen eindeutig nur weibliche Personen.
Diese Asymmetrie wird in der feministischen Linguistik stark kritisiert, weil Männer bevorzugt und Frauen „unsichtbar“ gemacht würden[23], diese Deutung ist jedoch umstritten[24]. Die sogenannte geschlechtergerechte Sprache versucht, diese Asymmetrie aufzubrechen.
Genus von Objekten ohne natürliches Geschlecht
Die meisten Substantive des Deutschen lassen keinen verallgemeinerbaren Zusammenhang zwischen der Bedeutung (Semantik) des Wortes und seinem Genus erkennen. Jedoch sind für einige Gruppen von Bezeichnungen empirisch gewisse Regeln festzustellen:
- Bei von Adjektiven abgeleiteten Substantiven mit den Suffixen -heit und -keit determiniert der Ableitungsoperator (hier -heit) für das Ableitungsprodukt ein bestimmtes Genus (hier Femininum) und versetzt es gleichzeitig in eine bestimmte Bedeutungskategorie (hier: Abstraktum einer Eigenschaft).
- Auch bei Ableitungen aus Verben legt der Ableitungsoperator das Genus fest, teilweise mit einzelnen Ausnahmen:
- Feminina sind die Verb-Ableitungen auf -e (suchen → Suche), auf -d (Jagd, Mahd) und -t (Glut, Naht), auf -ft (Ankunft) und -st (Last), auf -ung und auf -ei. Von den Ausnahmen lassen sich der Herbst und der Hornung damit erklären, dass alle Jahreszeiten und Monatsnamen maskulin sind, und der Salbei damit, dass die meisten Gewürzkräuter männlich benannt sind.
- Ableitungen ohne Suffix sind überwiegend maskulin (gehen → der Gang, fluchen → der Fluch usw.). Als Neutra erscheinen Dinge, die vorbereitet werden, wie das Bad und das Grab. Ausnahme ist die Wand. Die Flucht ist nur vordergründig eine Ausnahme: fliehen → -t → die Flucht → flüchten.
- Die Möglichkeit verschiedener Genera wird teilweise zur Begriffsunterscheidung genutzt: das Band und der Band, das Bund und der Bund.
- Verb-Ableitungen auf -nis sind nie maskulin. Ob sie im Einzelfall feminin oder neutral sind, folgt keiner festen Regel. Es gibt jedoch eine Tendenz: Bezeichnet das Wort einen durch die Handlung am Verbobjekt eingetretenen Zustand (die …nis = die …theit, etwa Befugnis, Bekümmernis, Besorgnis), so sind sie meist feminin; steht dagegen die aktuelle Handlung im Vordergrund (das …nis = das …en, etwa Begräbnis, Bekenntnis, Ergebnis) oder sind beide Deutungen möglich (etwa Ereignis, Erfordernis, Verständnis), so sind sie eher neutral. Neuere Bildungen sind in der Regel neutral.[25]
- Maskulin sind heute alle Wochentage, Monate und Jahreszeiten. Mittwoch(e) war ursprünglich feminin wie Woche[26]
- Neutra sind alle Sprachen: Das Shona (Chishona) ist die Sprache der Shona (Mashona).
- Feminina sind alle Schiffsnamen (die Kaiser Wilhelm).
- Alle Automarken sind maskulin (der Opel, der BMW), wohl im Sinne von der Wagen, aber nicht alle Autotypen (die Ente), Motorradmarken feminin (die BMW), vielleicht im Sinne von die Maschine, Fahrradmarken sächlich (das Opel, das Gazelle), im Sinne von das Rad. Analog dazu sind im Französischen Automarken weiblich (la Citroën) im Sinne von la voiture.
Hypothesen zum Verhältnis der Sprachmittel Genus und Numerus
Ein semantischer Zusammenhang der Kategorie Genus wird auch mit der Kategorie Numerus vermutet. Diese Vermutung fußt auf der Beobachtung des Sprachwissenschaftlers Joseph H. Greenberg, der zufolge die Kategorie Genus nur in Sprachen mit der Kategorie Numerus existiert. Die Umkehrung gilt nicht: Sprachen mit Numerus müssen kein Genus besitzen (vergleiche etwa das Türkische[27]). Das Femininum des Deutschen wäre demnach eine Kategorie für Kollektivpluralität (wie etwa dt. Burschen-schaft), wie bereits Ende des 19. Jahrhunderts für die indogermanischen Sprachen von dem deutschen Sprachwissenschaftler Karl Brugmann angenommen.
Erklärungsversuche für Abweichungen von Genus und Sexus
In der Frühzeit der deutschen Grammatikschreibung – der Renaissance- und Barockzeit – wurden Genus und Sexus vermischt. Das Genus der Personenbezeichnungen wurde direkt mit ihrer Geschlechtsbedeutung in Verbindung gebracht, sodass beispielsweise Justus Georg Schottelius maskuline Personenbezeichnungen als „Namen der Männer“ auffasste.[28] Zur Zeit der Aufklärung konzipierten Denker wie Johann Christoph Gottsched und Johann Christoph Adelung das Genus als eine mit dem Sexus (und allen stereotypen Vorstellungen darüber) im Zusammenhang stehende Kategorie, die zentrale Eigenschaften von Mann und Frau widerspiegle. Auf das generische Maskulinum wird in dieser Zeit nicht eingegangen, außer ansatzweise bei Indefinitpronomen, die etwa Adelung als geschlechtsneutral betrachtet.[28][29] Das 18. und 19. Jahrhundert wurde von der mit Jacob Grimm einsetzenden Tendenz gekennzeichnet, das grammatische Geschlecht mit dem biologischen zu verknüpfen.[30] So ließ Grimm sämtliche Vorstellungen von Eigenschaften, Verhaltensweisen und Auffälligkeiten, die an das Bild von Mann und Frau geknüpft waren, in seine Auffassung der Genera einfließen: „das masculinum scheint das frühere, größere, festere, sprödere, raschere, das thätige, bewegliche, zeugende; das femininum das spätere, kleinere, weichere, stillere, das leidende, empfangende (…) Diese Kennzeichen stimmen zu den bei dem natürlichen Genus (…) aufgestellten“.[29][31][32][33] Das maskuline (grammatische) Geschlecht wurde von Grimm wie auch zuvor von Adelung analog zum biologisch männlichen Geschlecht als anders und höherwertig postuliert.[29][34] Dementsprechend war für Grimm „die Hand“ weiblich, weil sie kleiner, passiver und empfänglicher sei als „der Fuß“. Passivität, geringe Größe und Femininum einerseits und Aktivität, Größe und Maskulinum andererseits gehörten seiner Ansicht nach zusammen. Grimm fand für viele andere Substantive eine vergleichbare sexusbasierte Erklärung.[32] Er sah das Maskulinum als das „lebendigste, kräftigste und ursprünglichste“ unter allen Genuskategorien und erwähnte als Erster die Möglichkeit, maskuline Personenbezeichnungen in Bezug auf Frauen anzuwenden. Eine geschlechtsneutrale Bedeutung schreibt Grimm jedoch nur dem Neutrum zu.[28] Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde weiterhin überwiegend angenommen, dass sich das Genus von Personenbezeichnungen aus dem Sexus der Bezeichneten ergibt. Zu dieser Zeit gab es u. a. von Wilhelm Wilmanns die ersten expliziten Beschreibungen des Phänomens des generischen Maskulinums.[28]
Ab den 1960er Jahren entstanden über das Verhältnis von Genus und Sexus und hinsichtlich der Behandlung des generischen Maskulinums in der Linguistik zwei radikal unterschiedliche Auffassungen:[28]
Der ersten Auffassung zufolge gibt es eine Kongruenz zwischen Sexus und Genus bei Personenbezeichnungen.[28] Bei der Bezeichnung von Verwandtschaftsverhältnissen werde sie konsequent eingehalten (der Vater, aber die Mutter), und Sprachen unterschieden einerseits zwischen Animata (Belebtem, Leitfrage: Wer?) und Inanimata (Unbelebtem, Leitfrage: Was?), andererseits zwischen Männlichem und Weiblichem. Diese beiden Trennungen kämen in der Dreizahl der Genera zum Ausdruck. Um Abweichungen von der Kongruenz zu verstehen, sei ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen erforderlich. Diese Abweichungen und nicht die Einhaltung der Kongruenz müssten gerechtfertigt werden.[35]
Der zweiten Auffassung zufolge haben Genus und Sexus in Sprachen wie dem Deutschen nichts miteinander zu tun:[28] Wenn ein Tisch „männlich“ sei, dann könne ein Teil von ihm, nämlich das Tischbein, eigentlich nicht „sächlich“ sein. Tatsächlich aber sei die Zuordnung von Genera zu Wörtern zufällig und willkürlich, wie auch die Genuszuordnung beim Besteck: der Löffel, die Gabel, das Messer. Auch seien nicht alle Hunde (generisches Maskulinum) männlich und nicht alle Katzen (generisches Femininum) weiblich. „Sachen“ seien Pferde (generisches Neutrum) allenfalls für Juristen und Ökonomen. Auch bei Lebewesen gebe es also chaotische Verhältnisse bei der Zuordnung von Oberbegriffen zu Genera. Folglich sei nichts dagegen einzuwenden, wenn auch Menschen mit einem von ihrem Sexus abweichenden Wort bezeichnet würden.
Der Grammatik-Duden von 1966 (S. 137, § 1255) sieht den Ursprung des Genussystems als semantisch motiviert an, d. h. in Zusammenhang mit dem Sexus stehend. Ab seiner dritten Auflage von 1973 (S. 150, § 321) verneint der Grammatik-Duden aber strikt einen Zusammenhang zwischen Genus und Sexus.[29]
{{#invoke:Vorlage:Anker|f |errCat=Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Anker |errHide=1}}Genussysteme in den germanischen Sprachen
Das Protogermanische, aus dem sich viele europäische Sprachen entwickelt haben, kannte drei Genera: Maskulinum, Femininum und Neutrum. Die Mehrzahl dieser Sprachen hat bei den Genera bis zur Gegenwart einen charakteristischen Formenschwund erlebt, wobei Maskulinum und Femininum vielfach erst zum Utrum vereinigt und das letztere schließlich auch mit dem Neutrum vereinigt wurde. Zu den germanischen Sprachen, die bei den Genera noch heute die größte Formenvielfalt aufweisen, zählen das Deutsche und Nynorsk, während das Englische zu den Sprachen zählt, in denen der Genusschwund am weitesten fortgeschritten ist.[36]
Übersicht: Die Genera in den germanischen Sprachen
Alle heute gesprochenen germanischen Sprachen weisen drei Genera – Maskulinum, Femininum, Neutrum – bei den Personalpronomen auf. Drei nominale Genera mit Adjektivkongruenz kommen dagegen heute nur noch im Deutschen, im Niederdeutschen, im Nynorsk und im Isländischen sowie in einigen kleineren Sprachen und Dialekten vor. Im Niederländischen, Dänischen, Schwedischen, im norwegischen Bokmål und im Westfriesischen ist an die Stelle von Maskulinum und Femininum das Utrum getreten, wobei im Dänischen auch jede Adjektivkongruenz aufgegeben worden ist. Englisch, Afrikaans und das moderne Jiddische sind die wichtigsten Beispiele für germanische Sprachen, in denen bei den Substantiven gar keine Genera mehr unterschieden werden.
Die am häufigsten gesprochenen germanischen Sprachen
Genera in heutigen germanischen Sprachen (Auswahl)
Sprache |
Nominale Genera, Artikelkongruenz |
Adjektivkongruenz (bei attributivem Gebrauch) |
Personalpronomen (3. Person Singular) |
Movierung
|
m |
f |
n
|
m |
f |
n
|
m |
f |
n
|
Isländisch
|
hestur, hesturinn (ein Pferd, das Pferd)
|
dóttir, dóttirin (eine Tochter, die Tochter)
|
hús, húsið (ein Haus, das Haus)
|
lítill hestur (ein kleines Pferd)
|
lítil dóttir (eine kleine Tochter)
|
lítið hús (ein kleines Haus)
|
hann
|
hún
|
það
|
kennari (Lehrer, Lehrerin)
|
Deutsch mit allen seinen Dialekten[37] Siehe auch Abschnitt Das Genussystem der deutschen Sprache.
|
ein/der Walzer
|
eine/die Zeitung
|
ein/das Brötchen
|
ein kleiner Walzer
|
eine kleine Zeitung
|
ein kleines Brötchen
|
er
|
sie
|
es
|
Lehrer, Lehrerin
|
Niederdeutsch[38][39][40]
|
en/’n Mann, de Mann (ein Mann, der Mann)
|
en/’n/ene/’ne Fro/Fru, de Fro/Fru (eine Frau, die Frau)
|
en/’n Kind, dat Kind (ein Kind, das Kind)
|
en/’n kleenen/kleener Mann (ein kleiner Mann)
|
en/’n/ene/’ne kleene Fro/Fru (eine kleine Frau)
|
en/’n kleen(et) Kind (ein kleines Kind)
|
he
|
se
|
et/it/dat
|
Mester, Schoolmester (Lehrer), Mesterske, Schoolmesterin (Lehrerin)
|
Nynorsk (Norwegisch)[41][42][43][44]
|
ein hest, hesten (ein Pferd, das Pferd)
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ei dotter, dottera (eine Tochter, die Tochter)
|
eit hus, huset (ein Haus, das Haus)
|
ein liten hest (ein kleines Pferd)
|
ei lita dotter (eine kleine Tochter)
|
eit lite hus (ein kleines Haus)
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han
|
ho
|
det
|
lærar (Lehrer, Lehrerin), lærarinna, lærarinne (Lehrerin; veraltend)
|
Niederländisch und Belgisches Niederländisch (Flämische Dialekte)
|
een/de vrouw (eine/die Frau), een/de auto (ein/das Auto)2
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een/het huis (ein/das Haus)
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een kleine vrouw, een kleine auto (eine kleine Frau, ein kleines Auto)
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een klein huis (ein kleines Haus)
|
hij
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zij
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het
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leraar (Lehrer, Lehrerin), lerares (Lehrerin)
|
Schwedisch (ausgenommen einzelne Dialekte)
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en kvinna, kvinnan (eine Frau, die Frau), en bil, bilen (ein Auto, das Auto)2
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ett hus, huset (ein Haus, das Haus)
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en liten kvinna, en liten bil (eine kleine Frau, ein kleines Auto)
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ett litet hus (ein kleines Haus)
|
han
|
hon
|
det
|
lärare (Lehrer, Lehrerin), lärarinna (Lehrerin, veraltet)
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Bokmål (Norwegisch)
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en kvinne, kvinnen (eine Frau, die Frau), en bil, bilen (ein Auto, das Auto)2
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et hus, huset (ein Haus, das Haus)
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en liten kvinne, en liten bil (eine kleine Frau, ein kleines Auto)
|
et lite hus (ein kleines Haus)
|
han
|
hun
|
den
|
lærer (Lehrer, Lehrerin), lærarinna (Lehrerin, veraltet)
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Dänisch (ausgenommen einzelne dänische Dialekte)
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en kvinde, kvinden (eine Frau, die Frau), en bil, bilen (ein Auto, das Auto)2
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et hus, huset (ein Haus, das Haus)
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en lille kvinne, en lille bil, et lille hus (eine kleine Frau, ein kleines Auto, ein kleines Haus)
|
han
|
hun
|
det
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lærer (Lehrer, Lehrerin), lærerinde (Lehrerin, veraltend)
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Afrikaans
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’n/die man, ’n/die vrou, ’n/die motor (ein/der Mann, eine/die Frau, ein/das Auto)
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’n ou man, ’n ou vrou, ’n ou motor (ein alter Mann, eine alte Frau, ein altes Auto)
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hy
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sy
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dit
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onderwyser (Lehrer, Lehrerin), onderwyseres (Lehrerin, veraltend)
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Englisch mit allen seinen Dialekten
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a/the man, a/the woman, a/the car (ein/der Mann, eine/die Frau, ein/das Auto)
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a little man, a little woman, a little car (ein kleiner Mann, eine kleine Frau, ein kleines Auto)
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he
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she
|
it
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teacher (Lehrer, Lehrerin)
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Zeichenerklärung: Maskulinum, Femininum und Neutrum; nur Utrum und Neutrum; keine Unterscheidung von Genera 1 Utrum umfasst nur Belebtes; 2 Utrum umfasst auch Unbelebtes Movierung üblich; Movierung möglich, aber veraltend; Movierung entweder nicht möglich oder unüblich
|
Anmerkungen zu den in der Tabelle aufgeführten Sprachen:
- Das Isländische ist eine derjenigen germanischen Sprachen, in denen die ursprünglichen Genera am weitesten erhalten geblieben sind. So werden hier etwa bei den Personalpronomen der 3. Person nicht nur im Singular (hann, hún, það), sondern auch im Plural drei Genera unterschieden (þeir, þær, þau).[45]
- Nynorsk besitzt zwar drei Personalpronomen der 3. Person Singular (han, ho, det), aber – wie das Deutsche – nur eines der 3. Person Plural (dei).[46]
- Im belgischen Niederländischen werden die Genera grundsätzlich wie im Niederländischen gehandhabt. Allerdings haben die Sprecher „für gewöhnlich ein stärkeres Gefühl als Niederländer für das grammatikalische Geschlecht“.[47] In Erscheinung tritt dieser Unterschied ausschließlich dann, wenn einem Substantiv ein Personalpronomen zugewiesen wird: „Während das konservativere Flämisch und südlichere Holländisch noch eine ganze Reihe von nicht-personalen Substantivklassen als feminin kategorisiert, ist das nördliche Sprachgebiet auf dem Wege zum Utrum als Genus auch für die pronominale Bezugnahme schon weiter fortgeschritten.“[48] Für männliche und weibliche Substantive werden im Niederländischen dann oft pauschal die männlichen Pronomen benutzt.[49]
Weitere germanische Sprachen
Sprachen mit drei nominalen Genera
Im Jiddischen werden traditionell die drei Genera Maskulinum, Femininum und Neutrum unterschieden. Der bestimmte Artikel heißt im Nominativ: der, di, dos; der unbestimmte Artikel heißt bei allen Genera a (vor Vokal: an). Adjektivformen werden bei attributiver Verwendung kongruent zum Genus gebildet: a guter man (ein guter Mann), a gute froy (eine gute Frau), a gut(es) kind (ein gutes Kind). Die Personalpronomen 3. Person Singular sind: er, zi, es (er, sie, es).[50][51][52] Im Litwischen, einem ostjiddischen Dialekt, fehlt das Neutrum.[53] Movierung ist im Jiddischen traditionell üblich, Beispiel: lerer (m, Lehrer), lererin (f, Lehrerin).[54]
Im chassidischen Jiddischen der Gegenwart dagegen sind die Genera weitgehend verschwunden; ihr Verlust erfolgte innerhalb nur weniger Generationen.[55] Der einzige noch verwendete bestimmte Artikel ist de (der, die, das).[55][56]
Wie das Isländische, mit dem es am nächsten verwandt ist, hat auch das Färöische drei nominale Genera bewahrt. Der unbestimmte Artikel heißt im Nominativ ein, ein, eitt (ein, eine, ein); Definitheit wird mit dem Suffix -ir, -ar-, -i (der, die, das) markiert. Adjektivformen werden beim prädikativen Gebrauch kongruent gebildet. Die Personalpronomen der 3. Person Singular sind hann, hon, tað (er, sie, es)[57]
Im Luxemburgischen heißen die Pronomen der 3. Person Singular hien, sie, hatt (er, sie, es). Der bestimmte Artikel heißt den (m) bzw. d’ (f, n), der unbestimmte en (m, n) bzw. eng (f). Wie im Deutschen werden Adjektivformen nur bei attributivem Gebrauch kongruent zum Genus des Substantivs gebildet.[58]
Das Saterfriesische kennt ebenfalls drei Genera: Maskulinum, Femininum und Neutrum. Der bestimmte Artikel heißt di, ju, dät (der, die, das), wobei neben diesen Vollformen noch eine reduzierte Form de, de, t besteht, die ausschließlich nach Präpositionen erscheint. Der unbestimmte Artikel heißt einheitlich n (ein, eine, ein). Adjektivformen werden beim attributiven Gebrauch kongruent zum Genus des Substantivs gebildet. Die Personalpronomen der 3. Person Singular heißen hie, ju, dät (er, sie, es).[59]
Drei nominale Genera gibt es weiterhin in der autochthonen westfriesischen Mundart, die auf der Insel Schiermonnikoog gesprochen wird.[60]
Das Gotländische ist einer der Dialekte des Schwedischen, in denen es nicht zur Bildung eines Utrum gekommen ist. Der Definitheitsmarker („bestimmter Artikel“) wird wie im Schwedischen suffigiert; der unbestimmte Artikel heißt änn, i/a/ä, ätt (er, sie es).[61] Die Personalpronomen der 3. Person Singular heißen han, ha, di (er, sie, es).[62]
Auch im Bornholmischen, einem ostdänischen Dialekt, werden bis heute drei nominale Genera unterschieden. Der unbestimmte Artikel heißt ejn, en, et (ein, eine, ein), die Pronomen der 3. Person Singular heißen hajn, hōn, ded (er, sie, es).[63]
Sprachen mit uneinheitlicher Genussituation
Das Nordfriesische weist eine uneinheitliche Genussituation auf. Während auf dem Festland drei nominale Genera (Maskulinum, Femininum, Neutrum) verwendet werden, kommen auf den Inseln, etwa im Öömrang-Dialekt, nur zwei nominale Genera vor; das Femininum ist dort weitgehend mit dem Neutrum zusammengefallen. Auf einigen Inseln, etwa auf Sylt, besteht nur sogar noch ein einziges Einheitsgenus.[64]
Sprachen mit zwei nominalen Genera
Das Westfriesische kennt zwei nominale Genera: Utrum und Neutrum.[65] Der bestimmte Artikel heißt de (der, die) bzw. it (das), der unbestimmte Artikel in wird nur beim Utrum verwendet. Beim prädikativen Gebrauch werden Adjektivformen kongruent zum Genus des Substantivs gewählt; Beispiel: in grutte hûn (Utrum; ein großer Hund), grut hûs (Neutrum; ein großes Haus). Die Personalpronomen heißen: hy, hja, it (er, sie, es).[66]
Genusschwund in den germanischen Sprachen
Der Genusschwund lässt sich erstens im Vergleich der heutigen germanischen Sprachen beschreiben, von denen einige das ursprüngliche Genussystem weitgehend bewahrt haben, während in anderen die Genera zwar niemals vollständig, aber doch weitgehend aufgegeben wurden. Zweitens kann er auch historisch und bezogen auf individuelle Sprachen beschrieben werden. Zwei Beispiele:
Deutsch
Im Deutschen, das eines der umfangreichsten Genussysteme aller heutigen germanischen Sprachen besitzt, lässt sich ein im Mittelalter erfolgter Verlust von Genusformen aufweisen, besonders in den Pluralformen der Artikel, der Pronomen und in der Adjektivbeugung. Für Einzelheiten siehe weiter oben.
Englisch
Das Englische zählt unter den germanischen Sprachen zu denjenigen, in denen der Genusschwund am weitesten fortgeschritten ist. Dass auch hier einmal ein umfangreiches System von drei Genera – Maskulinum, Femininum, Neutrum – bestanden hat, lässt sich unter anderem an der Entwicklungsgeschichte des bestimmten Artikels aufweisen:
Entwicklungsstufen des bestimmten Artikels im Englischen[67]
Kasus |
Altenglisch (Demonstrativpronomen) |
Mittelenglisch |
Neuenglisch
|
Singular |
Plural |
Singular |
Plural |
Singular |
Plural
|
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n
|
Nominativ
|
sē |
sēo |
þæt |
þā
|
the
|
the
|
Genitiv
|
þæs |
þǣre |
þæs |
þāra
|
Dativ
|
þām |
þǣre |
þām |
þām
|
Akkusativ
|
þone |
þā |
þæt |
þā
|
Anmerkung: Der bestimmte Artikel des Englischen entstand aus dem altenglischen Demonstrativpronomen.
|
Auch bei der Adjektivbeugung sind viele Genusformen verloren gegangen:
Entwicklungsstufen der Adjektivbeugung (3. Person) im Englischen[68][69]
Kasus |
Altenglisch |
Mittelenglisch |
Neuenglisch
|
Singular |
Plural |
Singular |
Plural |
Singular |
Plural
|
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n |
m |
f |
n
|
Nominativ
|
gōd (gut) |
gōde |
gōd
|
good(e)
|
good
|
Genitiv
|
gōdes |
gōdre |
gōdes |
gōdra
|
Dativ
|
gōdum |
gōdre |
gōdum |
gōdum
|
Akkusativ
|
gōdne |
gōde |
gōd |
gōde |
gōd
|
Genussysteme der nicht-germanischen Sprachen
Weder Substantiv- noch Pronominalgenus
Ungefähr die Hälfte aller Sprachen kennt kein Genus.[1]
Beispiele für indogermanische Sprachen ohne Genus sind:
Nichtindogermanische Sprachen ohne Genus sind zum Beispiel:
- Baskisch
- Birmanisch, Chinesisch (inkl. Hochchinesisch), Tibetisch und andere sinotibetische Sprachen
- Estnisch, Finnisch, Ungarisch und andere finno-ugrische Sprachen
- Georgisch
- Hawaiisch, Indonesisch, Madagassisch, Māori und andere austronesische Sprachen
- Japanisch
- Khmer
- Koreanisch
- Thai
- Türkisch, Kasachisch, Kirgisisch, Tatarisch und andere Turksprachen
- Vietnamesisch
- Navajo
Pronominalsexus, aber kein Substantivgenus
Einige Sprachen kennen zwar kein Substantivgenus (mehr), verfügen aber (weiterhin) über ein Pronominalgenus (z. B. Englisch). So richtet sich häufig das Personalpronomen der 3. Person Sg. nach dem Sexus, manchmal auch andere.
Die meisten Plansprachen haben keine Genuskategorie. Es gibt auch Sprachen, etwa Hindi-Urdu oder Pandschabi, in denen die Substantive sich nach Genera unterscheiden, die Pronomina aber nicht.
Unterscheidung Maskulinum-Femininum
Die meisten modernen romanischen Sprachen verzichten auf das Neutrum, haben also nur noch die beiden Genera Maskulinum und Femininum. Reste des Neutrums gibt es im Spanischen für substantivierte Adjektive, etwa lo malo, das Übel. Im Italienischen sind nur einzelne nach der heutigen Grammatik unregelmäßige Pluralbildungen mit dem Suffix -a übrig geblieben, etwa mille (tausend) → due mila (zweitausend, mit der weiblichen Form von dui/due, zwei, dui veraltet).
Weitere Sprachen mit den beiden Genera Maskulinum und Femininum sind:
– Viele indoiranische Sprachen:
- Hindi-Urdu. Diese größte indoiranische Sprache weist jedoch kein Pronominalgenus auf. Es gibt also dasselbe Pronomen für er, sie, und es. Stattdessen wird das Genus am Verb markiert. Dies steht im Gegensatz zum Englischen, das zwar kein Nominalgenus kennt und auch kein Genus beim Verb, aber bei den Pronomen der 3. Person Singular zwischen er, sie, und es unterscheidet.
- Pandschabi. Wie im Hindi-Urdu unterscheidet auch im Pandschabi das Pronomen der 3. Person Singular nicht zwischen er, sie und es.
- Romanes
- Kaschmiri
- Nordkurdisch (Dagegen haben Zentralkurdisch und Südkurdisch kein Genus)
- Paschtu
- Belutschi
– Die heutigen baltischen Sprachen:
– Die keltischen Sprachen:
– Eine einzige slawische Sprache unter italienischem Einfluss:
– Andere indoeuropäische Sprachen:
– Die Semitischen Sprachen:
– Und auch alle anderen afroasiatischen Sprachen, wie:
Unterscheidung Utrum-Neutrum
→ Siehe oben: Neutrum, Utrum
- Santali und andere Munda-Sprachen unterscheiden belebt und unbelebt.
- Die Algonkin-Sprachen der USA und Kanadas, wie Cree, Ojibwe oder Cheyenne unterscheiden ebenfalls zwischen belebt und unbelebt. Dabei stimmt die Kategorie „Belebtheit“ nicht immer mit unseren Vorstellungen überein. Die meisten natürlichen Objekte, wie Berge, Seen und Äpfel sind belebt, während die Kategorie „unbelebt“ vor allem für von Menschen gemachte Objekte verwendet wird.[71]
- Hethitisch unterschied wahrscheinlich belebt und unbelebt.
- Sumerisch unterschied eine Personen- und eine Sachklasse.
Unterscheidung Maskulinum-Nicht-Maskulinum
Einige dravidische Sprachen Indiens unterscheiden nur zwischen Maskulinum und Nicht-Maskulinum; ein Femininum fehlt. Dies sind vor allem die Dravidasprachen der Zentralgruppe (Kui, Kuwi, Kolami, Parji, Ollari und Gadaba), sowie einige aus der Gruppe Süd-Zentral (Gondi und Konda).[72] Alle diese Sprachen sind Sprachen indischer Adivasis ohne Schrifttradition. Gondi hat immerhin drei Millionen Sprecher.
Noch spezieller ist der Fall bei Telugu, der mit 81 Mio. Sprechern (2011) größten Dravidasprache und Amtssprache zweier indischer Bundesstaaten: Hier gibt es im Singular ebenso nur Maskulinum und Nicht-Maskulinum, im Plural aber Utrum und Neutrum. Es gibt im Telugu zwar feminine Pronomen, aber diese werden im Singular genau wie Neutra behandelt.[73]
Unterscheidung Maskulinum-Femininum-Neutrum
Von den romanischen Sprachen:
- Rumänisch (Das Neutrum ist im Singular mit dem Maskulinum zusammengefallen, im Plural mit dem Femininum. Solche Fälle gibt es vereinzelt auch im Italienischen.)
- Aromunisch
Die slawischen Sprachen mit Ausnahme des Moliseslawischen, darunter:
Andere indogermanische Sprachen wie:
Nichtindogermanische Sprachen wie:
- die meisten dravidischen Sprachen Südindiens, etwa Tamil, Kannada und Malayalam. Das Genus entspricht hier dem natürlichen Geschlecht. Im Plural fallen Maskulinum und Femininum zusammen, während das Neutrum eigene Pluralformen hat. Auch die Verbformen geben das Genus des Subjekts wieder.
Siehe auch
- Differenzialgenus (Wortstamm, der ohne weiteres Affix in zwei oder mehr Genera flektiert werden kann)
Literatur
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- Pascal Mark Gygax, Daniel Elmiger, Sandrine Zufferey, Alan Garnham, Sabine Sczesny, Lisa von Stockhausen, Friederike Braun, Jane Oakhill: A Language Index of Grammatical Gender Dimensions to Study the Impact of Grammatical Gender on the Way We Perceive Women and Men. In: Frontiers in Psychology. 10. Juli 2019 (englisch; Volltext: doi:10.3389/fpsyg.2019.01604).
- {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- Klaus-Michael Köpcke, David A. Zubin: Sechs Prinzipien für die Genuszuweisung im Deutschen: Ein Beitrag zur natürlichen Klassifikation. In: Linguistische Berichte. Band 93, 1984, S. 26–50 (PDF: 2,2 MB, 25 Seiten auf uni-muenster.de).
- Klaus-Michael Köpcke, David A. Zubin: Prinzipien für die Genuszuweisung im Deutschen. In: Ewald Lang, Gisela Zifonun (Hrsg.): Deutsch – typologisch. De Gruyter, Berlin 1996, S. 473–491 (doi:10.1515/9783110622522-021; PDF: 516 kB, 19 Seiten auf ids-pub.bsz-bw.de).
- {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- Louise-L. Larivière: Typologie des noms communs de personne et féminisation linguistique. In: Revue québécoise de linguistique. Band 29, Nr. 2, 2001, S. 15–31 (französisch; Genus im Französischen; Volltext: doi:10.7202/039439ar).
- {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- Sven Oleschko: Genus International. Herausgegeben von der Stiftung Mercator und proDaZ (Universität Duisburg), Dezember 2010 (einfache Einführung, Charakterisierung des Genussystems von 38 Sprachen; PDF: 238 kB, 31 Seiten auf uni-due.de).
- {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- Brigitte Scheele, Eva Gauler: Wählen Wissenschaftler ihre Probleme anders aus als WissenschaftlerInnen? Das Genus-Sexus-Problem als paradigmatischer Fall der linguistischen Relativitätsthese. In: Sprache & Kognition. Band 12, Nr. 2, 1993, S. 59–72 (Abstract).
- {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- Johannes Lohmann: Genus und Sexus. Eine morphologische Studie zum Ursprung der indogermanischen nominalen Genus-Unterscheidung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1932.
- Ewa Trutkowski: Wie generisch ist das generische Maskulinum? Über Genus und Sexus im Deutschen. In: ZAS Papers in Linguistics. Band 59, Januar 2018 (Im Mittelpunkt Deutsch), S. 83–96.
- Doris Weber: Genus. Zur Funktion einer Nominalkategorie, exemplarisch dargestellt am Deutschen (= Europäische Hochschulschriften: Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur. Band 1808). Lang, Frankfurt am Main 2001.
- Martina Werner: Genus ist nicht Sexus. Warum zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht zu unterscheiden ist. (2006). In: Antje Baumann, André Meinunger (Hrsg.): Die Teufelin steckt im Detail: Zur Debatte um Gender und Sprache. Kadmos, Berlin 2017, ISBN 978-3-86599-287-1, S. 260–278.
Weblinks
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Einzelnachweise
- ↑ a b {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ a b
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Es heißt da: „Bezieht sich ein Personal-, Demonstrativ-, Relativ- oder Possessivpronomen auf ein Substantiv mit neutralem Genus, das eine Person bezeichnet, dann tritt heute überwiegend grammatische Kongruenz ein. Die Berücksichtigung des natürlichen Geschlechtes war früher üblicher, ist heute jedoch seltener und gehört mehr der Alltags- und Umgangssprache an: […] Je weiter das Pronomen von seinem Bezugswort entfernt steht, desto eher wird das natürliche Geschlecht entscheidend: […]“.
Diejenigen Beispiele, bei denen sich ein Pronomen auf ein Substantiv mit anderem Genus im gleichen Satzteil bezieht, stammen aus dem 19. Jahrhundert oder sind älter; das erklärt die Bezeichnungen „früher“ und „weiter entfernt“.
- ↑ Die Darstellung folgt Heinrich Simon: Lehrbuch der modernen hebräischen Sprache. 9., unveränderte Auflage. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1988, ISBN 3-324-00100-5, S. 85–86. Sie gilt für das moderne Hebräisch. Im biblischen Hebräisch werden daneben die Status-constructus-Formen schloschet und schlosch auch in anderen Kontexten gebraucht.
- ↑ Vorlage:Zitation {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}}. Vorlage:TemplatePar
- ↑ Langenscheidts Taschenwörterbuch Tschechisch, 10. Auflage. 1993, ISBN 3-468-11360-9, S. 551 ff.
- ↑ Die Lehre des Grammatikers Dionysios (Dionysios Thrax, Tékhne grammatiké – deutsch). In: De Tékhne Grammatiké van Dionysius Thrax: De oudste spraakkunst in het Westen. Pierre Swiggers – Alfons Wouters: Inleiding; Griekse tekst met Nederlandse vertaling en noten; Duitse vertaling (door Wilfried Kürschner); terminologisch apparaat en bibliografie (=Orbis Linguarum, 2). Peeters, Löwen/Paris 1998, ISBN 90-6831-992-2, S. 60
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
Enthält einen Überblick über den Begriff Genus in abendländischen Grammatiken von der Antike bis zur Gegenwart.
- ↑ Vorlage:Zitation (english). Vorlage:TemplatePar
- ↑ Vorlage:Zitation Éditions Larousse (français). Vorlage:TemplatePar
- ↑ Diese beiden Formen תַעַזְבֶנּוּ und תַעַזְבֶהָ findet man in der hebräischen Bibel in Dtn 14,27 und Spr 4,6
- ↑ A. Walde, J. B. Hofmann: Lateinisches etymologisches Wörterbuch. Band 2. 3. neubearbeitete Auflage. Winter, Heidelberg 1938, S. 845.
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ Vorlage:Zitation (PDF). Vorlage:TemplatePar
- ↑ Vorlage:Zitation (PDF). Vorlage:TemplatePar
- ↑ Wilhelm Braune: Vorlage:Zitation {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}}, S. 196–197. Vorlage:TemplatePar
- ↑ Vorlage:Zitation. Vorlage:TemplatePar
- ↑ Wilhelm Braune: Vorlage:Zitation {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}}, S. 177. Vorlage:TemplatePar
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ Vergleiche auch Gabriele Diewald, Damaris Nübling: Genus und Sexus: Es ist kompliziert. In: Neue Zürcher Zeitung. 17. Dezember 2020, abgerufen am 30. April 2022.
- ↑ Die althochdeutsche weibliche Entsprechung zu man war quena (vergleiche englisch queen). Weib/wif kann ursprünglich „Mutterleib“ bedeutet haben; Frau ist ursprünglich nicht das weibliche Gegenstück zu Mann, sondern zu frô („Herr“), vergleiche Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24. Auflage. 2002, ISBN 3-11-017473-1, S. ??.
- ↑ (Schoenthal2000:2064), (Pusch1990)
- ↑ Kritik der Kritik: „… das Genus der Substantive wurde sexualisiert, obwohl Genus mit Sexus nichts zu tun hat.“ In: Elisabeth Leiss: Sprachphilosophie. Walter de Gruyter, 2009, ISBN 978-3-11-021700-1, S. 71 (Google Books)
- ↑ Duden Sprachwissen (online): Genus von Substantiven auf „-nis“.
- ↑ Lemma Mittwoch in Grimms Wörterbuch, Online.
- ↑ Vgl. Başar Alabay: Genus in der türkischen Sprache – Notizen zur sprachlichen Geschlechtsmarkierung. Auf: Sandkorn und Rabe. 2001.
- ↑ a b c d e f g {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ a b c d Lisa Irmen und Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik, 33, Nr. 2–3, 2005, S. 212–235. doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212.
- ↑ Gisela Klann-Delius: Sprache und Geschlecht. Metzler, Stuttgart 2004, ISBN 3-476-10349-8, S. 24, 26, 29 f.
- ↑ Jacob Grimm: Deutsche Grammatik. Dritter Theil. Dieterich, Gütersloh 1890, S. 309, 357.
- ↑ a b Elisabeth Leiss: Genus und Sexus. Kritische Anmerkungen zur Sexualisierung von Grammatik. In: Linguistische Berichte, 152, 1994, S. 281–300.
- ↑ Peter Eisenberg: Grundriss der deutschen Grammatik. Der Satz. Band 2, 2. Auflage. Metzler, Stuttgart 2004, S. 153 f.
- ↑ Hadumod Bußmann: Das Genus, die Grammatik und – der Mensch: Geschlechterdifferenz in der Sprachwissenschaft. In: Hadumod Bussmann und Renate Hof (Hrsg.): Genus: Zur Geschlechterdifferenz in den Kulturwissenschaften. Alfred Kröner, Stuttgart 1995, ISBN 3-520-49201-6, S. 114–160. Zitat
- ↑ Bettina Jobin: Genus im Wandel. Dissertation, Stockholm 2004, su.diva-portal.org
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ In manchen Fällen liefert die Wortendung einen Hinweis auf das Genus. Das Personalpronomen der dritten Person richtet sich meist nach dem Genus, zuweilen auch abweichend davon nach dem Sexus, siehe Constructio ad sensum. {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ ((Internetquelle |url=https://sass-platt.de/plattdeutsche-grammatik |titel=SASS Plattdeutsche Grammatik |abruf=2022-01-15))
- ↑ Vorlage:Zitation. Vorlage:TemplatePar
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- ↑ Vorlage:Zitation. Vorlage:TemplatePar
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- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
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- ↑ Christoph Landolt: Vorlage:Zitation. Vorlage:TemplatePar
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- ↑ a b {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
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- ↑ Caroline Döhmer: Vorlage:Zitation S. 52 (PDF). Vorlage:TemplatePar
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
- ↑ {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
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- ↑ Vorlage:Zitation (PDF). Vorlage:TemplatePar
- ↑ Vorlage:Zitation. Vorlage:TemplatePar
- ↑ Vorlage:Zitation. Vorlage:TemplatePar
- ↑ Kurdish language I. History, Ludwig Paul, Encyclopædia Iranica: „A distinction of gender exists in Kurdish likewise only in the N dialects, and only in two forms“
- ↑ Robin Wall Kimmerer: Geflochtenes Süßgras, Berlin: Aufbau, 2021, S. 71 (für Potawatomi).
- ↑ Bhadiraju Krishnamurti: The Dravidian Languages, Cambridge: Cambridge University Press 2003, S. 207–210.
- ↑ Krishnamurti & Gwynn, A Grammar of modern Telugu, Delhi: Oxford, 1985, S. 56.