Akademischer Turnbund

aus WikiDoku
Akademischer Turnbund e. V.
Zirkel
Gegründet 27. Juni 1883
Gründungsort Jena
Präsident Peter Krüger
Vereine 35[1]
Mitglieder 4.500[1]
Verbandssitz Hamburg
Website www.atb.net
Datei:FFFF.png
Turnerkreuz

Der Akademische Turnbund (ATB) ist ein Korporationsverband nichtfarbentragender akademischer Turnverbindungen an deutschen Universitäten und Hochschulen. Der ATB gehört dem Deutschen Turnerbund als selbstständiger Landesturnverband an. Zurzeit sind 37 aktive Verbindungen, davon eine in Österreich (ATBÖ), Mitglied im ATB.

Geschichte

Der Kartellverband akademischer Turnvereine verwehrte um 1880 Korporationen an Technischen Hochschulen den Zutritt zum Verband, woraufhin sich im Wintersemester 1882 die Akademischen Turnvereine ATV Aachen (heute Turnerschaft Rheno-Borussia Aachen), ATV Markomannia Freiburg (heute Turnerschaft Markomanno-Albertia), sowie der ATV Gothania Jena (heute ATV Gothania Jenensis zu Frankfurt) zu einem Freundschaftskartell zusammenschlossen. Die Kartellbestrebungen wurden auch vom ATV München und dem ATV Berlin entdeckt, sodass bald Interesse gemeldet wurde.[2]

Der ATB wurde von den Akademischen Turnvereinen aus Aachen, Berlin, Freiburg, Jena und München am 27. Juni 1883[2], auf der Schweizer Höhe bei Jena als Männerbund gegründet. Sportprinzip und Lebensbundprinzip sind die wichtigsten Merkmale des Verbandes, der intern einen Duz-Comment (alle Mitglieder des ATB sind per se dazu berechtigt, sich untereinander zu duzen) pflegt.

Vor dem Zweiten Weltkrieg lehnte der Turnbund Bestimmungsmensuren ab, bekannte sich aber zum Prinzip der unbedingten Satisfaktion.

Am 5. Februar 1950 wurde der ATB nach Einladung der ATV Marburg in deren Verbindungshaus mit sieben reaktivierten bzw. neu gegründeten Aktivitas wiedergegründet.

Heutzutage stellt der Dachverband ATB seinen Mitgliedsverbindungen die Geschlechterfrage frei. Es gibt daher sowohl rein männliche als auch gemischtgeschlechtliche Verbindungen im ATB. Der Akademische Turnbund ist Mitglied des Convents Deutscher Korporationsverbände (CDK) und des Convents Deutscher Akademikerverbände (CDA).

Verbandsleitung

Präsident des Akademischen Turnbundes (ATB) ist Dr. iur. Peter Krüger; die ATB-Geschäftsstelle befindet sich in Lippstadt.

Verbindungen im ATB

Derzeit gibt es 35[1] aktive Studentenverbindungen im Dachverband des Akademischen Turnbundes. Hinzu kommen 6 Korporationsverbände, die zurzeit keine Aktivitas besitzen. Die meisten davon haben die ursprüngliche Bezeichnung ATV (Akademischer Turnverein bzw. Akademische Turnverbindung) erhalten, einige ATB-Verbindungen jedoch führen leicht veränderte Bezeichnungen wie ASV (Akademische Sportverbindung), ATSV (Akademische Turn- und Sportverbindung) oder ASG (Akademische Sportgemeinschaft):

Akademischer Turnbund (Deutschland)
Akademischer Turnbund (Deutschland)
Aachen
Berlin (3)
Bonn
Braunschweig (2)
Clausthal
Darmstadt
Erlangen
Frankfurt (2)
Freiberg
Freiburg
Göttingen (2)
Greifswald
Halle
Hamburg
Hannover
Karlsruhe
Kassel
Kiel
Köln
Mainz
Marburg (2)
München
Münster
Saarbrücken
Stuttgart
Tübingen
Weihenstephan
Würzburg
Akademischer Turnbund (Österreich)
Akademischer Turnbund (Österreich)
Wien
Hochschulstädte mit ATB-Korporationen
Große Karte: Deutschland
Kleine Karte: Österreich

Die Bundeskorporationen im ATB sind:

  • ATV Saxo-Silesia Breslau zu Aachen
  • ATV Arminia-Cheruscia Berlin
  • ATV zu Berlin
  • ATV der Märker und Kurmark
  • ATV Gothia Suevia Bonn
  • ATV Saxonia Braunschweig
  • ASV Saxonia Leonis Braunschweig
  • ASV Barbara Clausthal
  • ATV Darmstadt[3]
  • ATV Teutonia Erlangen
  • ATSV Gothania Jenensis zu Frankfurt
  • ATV Tuiskonia Frankfurt
  • ASV Alte Elisabeth zu Freiberg/Sachsen
  • ATV Cheruscia Burgund zu Freiburg
  • ATV Weihenstephan Freising
  • ATV Rheinfranken Gießen
  • ATV Albertia Göttingen
  • ATV Gothia Alemannia Göttingen
  • ATV Greifswald
  • ATV Gothia Halle
  • ATV Arminia-Hegelingen Hamburg
  • ATV Hannover
  • ATSV Karlsruhe
  • ASG Kassel
  • ATV Ditmarsia Kiel
  • ATV Alemannia Leipzig
  • ATV Markomannia Westmark zu Köln
  • ATV Silesia zu Mainz
  • ATV Marburg
  • ATV Amicitia zu Greifswald in Marburg
  • ATV München
  • ATV Westmark zu Münster
  • ATV Gothia Nürnberg
  • ASV Saar-Ostpreußen Saarbrücken
  • ATV Suevia Stuttgart
  • ATV Arminia zu Tübingen
  • Wiener ATV
  • ATV Alsatia Würzburg

Dazu kommen vier Korporationsverbände, die aktuell keine Aktivitas besitzen:

  • ATV Alsatia Dresden zu Bochum
  • ATV Roland zu Köln
  • ATV Cimbria Lüneburg
  • ATV Gothia Nürnberg

An den ATB angegliederte Korporationen sind:

  • ATV Graz
  • Akademischer Jahnbund Graz
  • ATV Innsbruck
  • ATV Leoben
  • ATV Linz

Bekannte Mitglieder von Mitgliedsverbindungen

Siehe Kategorie:Korporierter im ATB

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 229–231.
  • Paulgerhard Gladen: Geschichte der studentischen Korporationsverbände. Band 2: Die nichtschlagenden Verbände und Nachträge zu Band I. Becker, Würzburg 1985, S. 64–70.
  • Bernhard Grün, Christoph Vogel: Die Fuxenstunde. Handbuch des Korporationsstudententums. Bad Buchau 2014, S. 174–175, ISBN 978-3-925171-92-5.
  • Altherrenbund des ATB (Hrsg.): 100 Jahre Akademischer Turnbund 1883–1983. Melsungen 1983.

Weblinks

Einzelnachweise

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