Album der Poesien/Der Goldschmiedsgesell

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Textdaten
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Autor: Johann Wolfgang von Goethe
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Titel: Album der Poesien
Der Goldschmiedsgesell
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 20, S. 318–319
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
hierzu Berichtigung in Heft 21
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Bearbeitungsstand
fertig
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Indexseite
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Album der Poesien.

Der Goldschmiedsgesell.

Es ist doch meine Nachbarin
Ein allerliebstes Mädchen.
Wie früh ich in der Werkstatt bin,
Blick’ ich nach ihrem Lädchen.

5Zu Ring und Kette poch’ ich dann
Die feinen goldnen Drähtchen.
Ach, denk’ ich, wann, und wieder wann
Ist solch ein Ring für Käthchen?

Und thut sie erst die Schaltern auf,
10Da kommt das ganze Städtchen
Und feilscht[WS 1] und wirbt mit hellem Hauf
Um’s Allerlei im Lädchen.

Ich feile; wohl zerfeil’ ich dann
Auch manches goldne Drähtchen.
15Der Meister brummt, der harte Mann!
Er merkt, es war das Lädchen.

Und flugs, wie nur der Handel still,
Gleich greift sie nach dem Rädchen.
Ich weiß wohl, was sie spinnen will:
20Es hofft das liebe Mädchen.

Und nach den Lippen führt der Schatz
Das allerfeinste Fädchen.
O, wär’ ich doch an seinem Platz,
Wie küßt’ ich mir das Mädchen!

 Goethe.




[319]

Der Goldschmiedsgesell.
Originalzeichnung von H. Effenberger.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: feilt, vergl. Berichtigung in Heft 21