Eisenzeit

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Die Eisenzeit ist eine nach dem verwendeten Material (Eisen) zur Herstellung schneidender Waffen und Gerätschaften benannte Periode der Ur- und Frühgeschichte. Sie ist nach der Steinzeit und der Bronzezeit die dritte große Periode in der einfachen zeitlichen Gliederung des Dreiperiodensystems. Die Eisenzeit beginnt im Nahen Osten um 1200 v. Chr. mit dem Untergang des hethitischen Reiches, in Nordeuropa reicht sie von etwa 750 v. Chr. bis 1025 n. Chr.

Überblick

In den meisten Regionen der Erde beginnt eine erste, vereinzelte Verwendung von Eisen deutlich vor der jeweiligen Eisenzeit.[1] In diesem Zeitalter findet Eisen als Werkstoff eine breite Verwendung und schlägt sich entsprechend im archäologischen Fundgut nieder und ist damit zur Periodisierung geeignet. Nach dem ursprünglichen Konzept gilt die Eisenzeit als letzter Abschnitt der Urgeschichte vor dem Übergang zu historischen Zeiten. In vielen Fällen stehen schriftliche Quellen zur Verfügung, die belegen, dass die Eisenzeit der Frühgeschichte zugerechnet werden kann. Insbesondere in der englischsprachigen Forschung kommt auch der Begriff der „Historischen Eisenzeit“ (Historic Iron Age) zur Anwendung,[2] wenn Schriftquellen zur Verfügung stehen.

Stark vereinfachter zeitlicher Vergleich der Eisenzeit in ausgewählten Kulturregionen:[3] <timeline> ImageSize = width:800 height:auto barincrement:40 PlotArea= left:80 right:15 bottom:20 top:5 AlignBars= late Colors=

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Naher Osten

Anatolien

Dolch aus Gold und Eisen, Alaca Höyük, um 2500 v. Chr.

Obwohl in Anatolien bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. vereinzelt Eisen bearbeitet wurde,[4][5] beginnt die Eisenzeit als archäologische Periode um 1200 v. Chr. mit dem Untergang des Hethiterreiches. Die anatolische Eisenzeit wird üblicherweise in drei Phasen unterteilt:

Zusätzlich oder alternativ werden je nach Region einzelne Zeitabschnitte nach den jeweils herrschenden Mächten benannt (vor allem neo-hethitische, assyrische, lydische Zeit).[6][7][8]

Mesopotamien

Die Verbreitung des Neu­assyrischen Reiches
  • 824 v. Chr.
  • 671 v. Chr.
  • In Mesopotamien wird der Zeitraum ab Beginn der Isin-II-Zeit (1160–1026 v. Chr.) bis zum Beginn des Hellenismus als Eisenzeit bezeichnet. Sie ist geprägt von mehreren altorientalischen Großreichen.

    Levante

    Die südliche Levante um 830 v. Chr.

    In der Levante geht mit den Umbrüchen um 1200 v. Chr. (vgl. „Seevölker“) die Bronzezeit in die Eisenzeit über:

    • Eisenzeit I (1200–1000 v. Chr.)
      • I A (1200–1150 v. Chr.)
      • I B (1150–1000 v. Chr.)
    • Eisenzeit II (1000–586 v. Chr.)
      • II A (1000–925 v. Chr.)
      • II B (925–700 v. Chr.)
      • II C (700–586 v. Chr.)
    • Eisenzeit III (586–332 v. Chr.)

    Da in der babylonischen und vor allem der persischen Zeit auch für die Levante schriftliche Quellen zur Verfügung stehen und Münzprägung vorhanden war, handelt es sich hierbei nicht mehr um rein urgeschichtliche Perioden. Die Eisenzeit endete spätestens 332 v. Chr. mit der Eroberung durch Alexander den Großen und dem Beginn des Hellenismus.[9]

    Zypern

    Auf Zypern verlief die Eisenzeit ähnlich wie in Griechenland. Zum Ende der Bronzezeit bestand hier ein großer Einfluss der mykenischen Kultur.

    • Zyprisch-geometrische Zeit (1050 – 750 v. Chr.)
    • Zyprisch-archaische Zeit (750 – 475 v. Chr.)

    Im Laufe der archaischen Zeit geriet Zypern immer wieder unter den Einfluss seiner Nachbarn. Ab dem 9. Jahrhundert entstanden Siedlungen der Phönizier, später war die Insel Teil der Herrschaftsgebiete von Assyrien (707–612 v. Chr.), Ägypten (570–526/525 v. Chr.) und Persien (ab 526/525 v. Chr.).[10]

    Ägypten

    In der Chronologie des Alten Ägypten besteht durch die bekannten Herrscherlisten und die davon abgeleiteten Periodisierungen kein Anlass für die Verwendung des Begriffes „Eisenzeit“. Unter den ältesten Fundstücken aus Eisen ist vor allem ein Dolch aus dem Grab Tutanchamuns bekannt, der wahrscheinlich aus Meteoreisen gefertigt wurde.[11] Verbreitetere Verwendung fand Eisen in Ägypten jedoch erst nach der Eroberung durch die Assyrer im 7. Jahrhundert v. Chr.[12]

    Europa

    Griechenland

    In Griechenland begann nach dem Ende der spätbronzezeitlichen mykenischen Kultur (ca. 1600 – 1050 v. Chr.) und einer in vielen Regionen nachgewiesenen submykenischen Phase (ca. 1050/1030 – 1020/1000 v. Chr.[13]) um die Jahrtausendwende die Eisenzeit. Diese wird nach Kunst-/Keramikstilen unterteilt in:

    Die Zeit von ca. 1050 v. Chr. bis 700 v. Chr. wird aufgrund der vergleichsweise geringeren Zahl an Quellen auch „Dunkle Jahrhunderte“ genannt.[14] Die folgende archaische Zeit (700 – 490/480 v. Chr.) zählt bereits zur Antike.[15]

    Italien

    Unter dem Einfluss der Urnenfelderkultur entwickelten sich in Italien nach einer Übergangszeit ab dem 10./9. Jahrhundert v. Chr. eisenzeitliche Kulturen (Este-Kultur, Golasecca-Kultur, Villanovakultur und andere), später vor allem die etruskische Kultur (8. – 1. Jahrhundert v. Chr.). Mit der Ausbreitung der Römer ging die Eisenzeit in die Antike über.[16]

    Mitteleuropa

    Mitteleuropäische Eisenzeit[17]
    Hallstattzeit
    Ha C 800–620 v. Chr.
    Ha D1–D3 620–450 v. Chr.
    Latènezeit
    LT A 450–380 v. Chr.
    LT B 380–250 v. Chr.
    LT C 250–150 v. Chr.
    LT D 150–15 v. Chr./ 0
    Verbreitung der Hallstatt-Kultur (gelb) und der La-Tène-Kultur (grün)

    Das älteste in Mitteleuropa bekannte Artefakt aus Eisen ist eine Messerklinge aus Gánovce (Ostslowakei), die der bronzezeitlichen Otomani-Kultur zugeordnet und um 1500 v. Chr. datiert wird. Es handelt sich vermutlich um ein Importstück aus dem Kaukasusgebiet oder dem Nahen Osten.[18]

    Im Raum nördlich der Alpen entwickelte sich um 800 v. Chr. aus der Urnenfelderkultur die Hallstattkultur. Die damit beginnende Eisenzeit wird unterteilt in

    • Frühe Eisenzeit (Ältere Eisenzeit) (800 – 450 v. Chr.): Hallstattkultur
      • Ha C: ältere Hallstattkultur
      • Ha D: jüngere Hallstattkultur
    • Späte Eisenzeit (Jüngere Eisenzeit) (450 v. Chr. – Ende 1. Jahrhundert v. Chr.): La-Tène-Kultur
      • LT A – B: Frühlatène
      • LT C: Mittellatène
      • LT D: Spätlatène

    Das Ende der Eisenzeit und der Übergang zur Römischen Kaiserzeit (als Teil der Antike) wird üblicherweise mit der Eingliederung des jeweiligen Gebietes ins Römische Reich angegeben und unterscheidet sich entsprechend je nach Provinz (zum Beispiel Noricum 15 v. Chr.[19]).

    Die Definition der Unterteilung in Hallstatt- und Latènezeit erfolgte 1874 durch den schwedischen Prähistoriker Hans Hildebrand.[20] Paul Reinecke unterteilte die Hallstattzeit weiter in die Stufen Ha A – D und die Latènezeit in die Stufen LT A – D,[21] wobei die Stufen Ha A – B jedoch noch der späten Bronzezeit angehören.

    Einige wichtige archäologische Fundstätten sind:

    Nordeuropa

    Eisenzeit­liche Kulturen des 2./1. Jahr­hunderts v. Chr.
  • nordische Gruppe
  • Jastorf-Kultur
  • Przeworsk-Kultur
  • La-Tène-Kultur
  • In Skandinavien und im nördlichen Mitteleuropa ging die Nordische Bronzezeit ohne starken Bruch in die nordische Eisenzeit über. Deren Abschnitte werden je nach Gebiet etwas unterschiedlich benannt und datiert.

    Norddeutschland[22]

    Dänemark[24]

    • Vorrömische Eisenzeit (500 – 1 v. Chr.)
    • Römische Eisenzeit (Römische Kaiserzeit) (1 – 375 n. Chr.)
    • Germanische Eisenzeit (375 – 775 n. Chr.)
      • Ältere Germanische Eisenzeit (entspricht der Völkerwanderungszeit[25])
      • Jüngere Germanische Eisenzeit[26]
    • Wikingerzeit (775 – 1050 n. Chr.)

    Norwegen[27][25]

    • Ältere Eisenzeit (500 v. Chr. – 550 n. Chr.)
      • Vorrömische Eisenzeit (500 – 1 v. Chr.)
      • Römische Eisenzeit (1 – 400 n. Chr.)
      • Völkerwanderungszeit (400 – 550 n. Chr.)
    • Jüngere Eisenzeit (550 – 1050 n. Chr.)
      • Merowingerzeit (550 – 800 n. Chr.)
      • Wikingerzeit (800 – 1050 n. Chr.)

    Schweden[28][25]

    Finnland[29]

    • Vorrömische Eisenzeit (500 – 1 v. Chr.)
    • Römische Eisenzeit (1 – 400 n. Chr.)
    • Völkerwanderungszeit (400 – 575 n. Chr.)
    • Merowingerzeit (575 – 800 n. Chr.)
    • Wikingerzeit (800 – 1025 n. Chr.)

    Spätestens mit der Christianisierung ging die Eisenzeit ins Mittelalter über.

    Westeuropa

    Frankreich[30]

    Um 800 v. Chr. bestanden in Frankreich drei eisenzeitliche Kulturräume (Atlantischer, Nordalpiner und Südlicher Kreis), die auf entsprechende bronzezeitliche Traditionen zurückgehen. Doch im Laufe der folgenden Jahrhunderte breitete sich der Nordalpine Kreis (Hallstatt-Kultur) auf Kosten der anderen Kreise aus, so dass die Periodisierung der Eisenzeit in Frankreich weitgehend jener in Süddeutschland entsprach.

    • Erste Eisenzeit (1er âge du Fer) (800 – 460 v. Chr.): Hallstattzeit
    • Zweite Eisenzeit (2e âge du Fer) (460 – 25 v. Chr.): Latènezeit

    Britische Inseln[31]

    Die Zeit zwischen etwa 800 v. Chr. und der Eroberung durch die Römer im 1. Jahrhundert n. Chr. wird in Britannien Eisenzeit genannt. Sie wird zumindest in Südengland in vier Phasen unterteilt:

    • Früheste Eisenzeit (800 – 600 v. Chr.)
    • Frühe Eisenzeit (600 – 400/300 v. Chr.)
    • Mittlere Eisenzeit (400/300 – 100 v. Chr.)
    • Späte Eisenzeit (100 v. Chr. – 43/84 n. Chr.)
    Sprachräume auf der Iberischen Halbinsel um 300 v. Chr.

    Danach folgte die Römische Zeit, obwohl nur der Südosten der Britischen Inseln von den Römern erobert wurde und sich außerhalb dieses Bereiches eisenzeitliche Traditionen bis in christliche Zeit fortsetzten.

    Iberische Halbinsel[32]

    Mit Beginn des 8. Jahrhunderts haben sich auf der Iberischen Halbinsel drei eisenzeitliche Kulturregionen etabliert: die tartessische (8. – 6. Jahrhundert v. Chr.), die iberische und die keltiberische Kulturregion. An den Küsten bestand intensiver Kontakt mit den Phöniziern und Griechen. Bis zum Zweiten Punischen Krieg wurde der Südosten der Iberischen Halbinsel von den Karthagern beherrscht und bis zur Zeitenwende schließlich die ganze Halbinsel von den Römern erobert.

    Eurasische Steppe

    Darstellung eines Reiter­kriegers aus einem Kurgan in Pasyryk

    Im eurasischen Steppengürtel traten mit Beginn der Eisenzeit die ersten echten Reiternomaden auf. Die erhöhte Mobilität zeigte sich in einer großräumigen Vereinheitlichung der Sachkultur. Angehörige der Oberschicht wurden in reich ausgestatteten Hügelgräbern beigesetzt. Es wird unterschieden in:

    • Ältere Eisenzeit (skythische Periode) (9./8. – 3. Jahrhundert v. Chr.): Skythen, Saken
    • Jüngere Eisenzeit (hunno-sarmatische Periode) (200 v. Chr. – 400 n. Chr.): Sarmaten, Hunnen

    Im 5. Jahrhundert n. Chr. vollzog sich der Übergang zum Frühmittelalter bzw. westlich des Urals zur Völkerwanderungszeit.[33]

    Asien

    Die Eisenzeit entwickelte sich in Asien ähnlich wie in Europa. Metallurgische Kenntnisse im fernen Osten, die sich zuerst auf die einfacher zu verarbeitende Bronze bezogen, sind frühzeitig nachweisbar. Der Gebrauch von Eisen im Alltag war dabei regional sehr verschieden.

    Iran

    Das Ende der Bronzezeit und der Beginn der Eisenzeit erfolgten in verschiedenen Regionen Irans nachweislich zeitversetzt.[34] Die Archäologin Erika Bleibtreu teilt die Eisenzeit in die Epochen Eisenzeit I (1500/1400 – 1100 v. Chr. [außerhalb von Elam] bzw. 1300 – 1000/900 v. Chr.), Eisenzeit II (1000/900 v. Chr. bzw. [außerhalb von Elam] 1100 – 800 v. Chr.) und Eisenzeit III (800–600 v. Chr.) ein.[35][36] Um 550 v. Chr. bildete sich das Achämenidenreich.

    Indien

    Im Gebiet des heutigen Uttar Pradesh wird eine erste Eisenverwendung im Zeitraum des 18. – 12. Jahrhunderts v. Chr aufgrund einiger weniger Nachweise als wahrscheinlich angesehen. Ab dem 13. Jahrhundert lässt sich jedoch eine weithin verbreitete Eisenverhüttung nachweisen und wird somit als Beginn der indischen Eisenzeit angesetzt. Im 2. Jahrhundert v. Chr. endete diese Periode, die historisch mit der vedischen Zeit verknüpft ist. Das Ende der Eisenzeit in Indien lässt sich dabei nicht nur anhand des technologischen Umbruchs festmachen, sondern auch an der Genese der klassischen Periode Indiens. Das Verbindungsglied ist dabei das Maurya-Reich (320 bis 185 v. Chr) und das nördlich davon liegende Reich der Indo-Griechen (bis zur Herrschaft des indo-skythischen Königs Maues ab 120 v. Chr.).

    China

    Kenntnisse der Metallurgie in China finden sich ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. Der Beginn der chinesischen Eisenzeit wird nach heutigen Erkenntnissen mit dem Erreichen der Eisenverarbeitung in den Königreichen am Yangtse zum Ende 6. Jahrhundert v. Chr. datiert. Sie trifft dort historisch auf die Zeit der Frühlings- und Herbstannalen (722 bis 481 v. Chr.) und der folgenden Zeit der Streitenden Reiche (475 v. Chr. und 221 v. Chr.). Das Ende der Eisenzeit in China wird mit dem Beginn der Qin-Dynastie (ab 221 v. Chr) angesetzt, der ersten Dynastie des chinesischen Kaiserreichs, das als geschichtliches Konstrukt bis ins 20. Jahrhundert überdauern sollte.

    Korea

    Über den Handel am Gelben Meer erreichten erste Eisengegenstände die frühen koreanischen Königreiche im 4. Jahrhundert v. Chr, hauptsächlich entlang der Flusstäler auf der koreanischen Halbinsel. Die eigene Eisenherstellung wird nach heutigen Erkenntnissen für das 2. – 1. Jahrhundert v. Chr. angesetzt. Werkzeuge aus Eisen waren typische Gebrauchsgegenstände der Bauern. Das chinesische Kaiserreich zerschlug im Gojoseon–Han-Krieg (109 – 106 v. Chr.) das koreanische Go-Joseon, das schon seit der Bronzezeit existierte. Es beginnt die Epoche der Proto-Drei-Reiche, die als späte Eisenzeit gilt. Vor allem vom nördlichen Flusstal des Nakdonggang wurden in dieser Zeit große Mengen Eisen exportiert. Im Zuge der Reichseinigung bildeten sich die Drei Reiche von Korea. Die letzte Kolonie Lelang wurde 313 n. Chr. von Goguryeo eingenommen und bezeichnete weithin das Ende der Eisenzeit. Ein Staatsbau nach chinesischem Vorbild, der in Lelang schon länger existierte, und der Auftritt des Buddhismus im 4. Jahrhundert beeinflussten ab diesem Zeitpunkt maßgeblich die Geschichte. Spätestens mit der Gründung Sillas (ab 600 n. Chr.) gilt dieser Prozess heute als abgeschlossen.

    Japan

    Über den Handel am Gelben Meer erreichten erste Eisengegenstände die frühen japanischen Königreiche im 3. Jahrhundert v. Chr. und trafen dort historisch auf die Yayoi-Zeit. Obwohl Eisen zuerst nur aus China und Korea importiert wurde, hatte es schon früh eine große Bedeutung für die Produktion von Waffen, Schmuck und Gebrauchsgegenständen in dieser Epoche, so dass man sie zur japanischen Eisenzeit zählt. Das Ende der Eisenzeit wird auf das Ende der nachfolgenden Kofun-Zeit (538 n. Chr.) datiert. Die folgenden Perioden wurden vom Auftreten des Buddhismus und des sich entwickelnden Beamtenstaats der Asuka-Zeit geprägt.

    Afrika

    Subsaharisches Afrika