Geschichte der Verwaltungsgliederung Thüringens

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Dieser Artikel beschreibt die Entwicklung der Verwaltungsgliederung auf dem Gebiet des heutigen deutschen Landes Thüringen vom 19. Jahrhundert bis in die heutige Zeit. Vor 1920 war das Gebiet in verschiedene Kleinstaaten zersplittert. Im Jahr 1922 wurden im neu gegründeten Land Thüringen erstmals Landkreise gebildet. 1945 kamen die preußischen Gebiete im Norden des Landes zu Thüringen, bevor es 1952 aufgelöst und die drei Bezirke Erfurt, Gera und Suhl gebildet wurden. 1990 gründete man das Land Thüringen wieder, 1994 folgte eine Kreisreform, bei der die 17 Landkreise in ihrem heutigen Zuschnitt gebildet wurden.

Vor 1920

Thüringische Staaten im Jahr 1910

Vor der Gründung des Landes Thüringen im Jahr 1920 bestanden die Kleinstaaten Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß jüngerer Linie und Reuß älterer Linie auf dem Gebiet des heutigen Freistaats Thüringen. Daneben gehörten auch größere Teile des heutigen Thüringens zu Preußen, vor allem der ehemalige Regierungsbezirk Erfurt. Kleinere Gebiete gehörten zu den Regierungsbezirken Merseburg, Kassel und Hildesheim. Im Osten von Thüringen lagen einige sächsische Exklaven, ebenso gab es im Westen von Sachsen und in Unterfranken Exklaven thüringischer Staaten.

Die Verwaltungseinheiten in ihrer nachfolgenden Aufstellung bestanden in Preußen und Sachsen-Weimar-Eisenach seit 1815, in den drei anderen ernestinischen Herzogtümern seit 1826, in Reuß seit 1848 und in Schwarzburg bereits seit dem Stadtilmer Vertrag von 1599.

Verwaltungseinheit Verwaltungssitz Fläche
1910
(km²)
Ein­wohner
1885
Ein­wohner
1910
Ge­meinden
1910
Bev.-Dichte
1910
Sachsen-Weimar-Eisenach
Verwaltungsbezirk Weimar1 Weimar 0.972 174.451 111.694 157 0.115
Verwaltungsbezirk Apolda Apolda, bis 1868 Weimar 0.796 125.138 149 0.157
Verwaltungsbezirk Eisenach Eisenach 0.571 089.802 077.112 070 0.135
Verwaltungsbezirk Dermbach Dermbach 0.642 042.459 081 0.066
Verwaltungsbezirk Neustadt an der Orla Neustadt an der Orla 0.629 049.693 060.746 166 0.097
Sachsen-Coburg und Gotha
Landesteil Coburg2 Coburg 0.562 057.383 074.818 146 0.133
Residenzstadt Coburg3 Coburg 0.016 023.789 001 1.500
Stadt Königsberg3 Königsberg in Franken 0.012 000.891 001 0.073
Stadt Neustadt3 Neustadt 0.009 007.977 001 0.855
Stadt Rodach3 Rodach bei Coburg 0.020 002.812 001 0.138
Landratsamt Coburg Coburg 0.504 039.349 142 0.078
Landesteil Gotha Gotha 1.394 141.446 182.359 157 0.131
Residenzstadt Gotha3 Gotha 0.036 039.553 001 1.109
Stadt Ohrdruf3 Ohrdruf 0.040 006.504 001 0.163
Stadt Waltershausen3 Waltershausen 0.014 007.536 001 0.553
Landratsamt Gotha Gotha 0.502 045.201 063 0.090
Landratsamt Ohrdruf Ohrdruf 0.413 044.964 034 0.109
Landratsamt Waltershausen Waltershausen 0.410 038.601 057 0.094
Sachsen-Meiningen
Kreis Meiningen Meiningen 0.736 058.715 073.822 124 0.100
Kreis Hildburghausen Hildburghausen 0.786 052.436 061.495 127 0.078
Kreis Sonneberg Sonneberg 0.347 047.870 072.222 078 0.208
Kreis Saalfeld Saalfeld 0.599 055.863 071.223 143 }.119
Sachsen-Altenburg
Stadt Altenburg4 Altenburg 0.012 039.976 001 3.312
Landratsamt Altenburg Altenburg 0.360 111.403 061.950 169 0.172
Landratsamt Roda Roda 0.666 050.057 063.696 158 0.096
Landratsamt Ronneburg4 Ronneburg 0.285 050.506 110 0.177
Schwarzburg-Rudolstadt
Oberherrschaft Rudolstadt 0.734 066.230 080.758 147 0.128
Stadt Rudolstadt5 Rudolstadt 0.070 012.937 001 0.185
Landratsamt Königsee Königsee 0.201 034.308 052 0.127
Landratsamt Rudolstadt Rudolstadt 0.463 033.513 094 0.100
Unterherrschaft Frankenhausen 0.207 017.606 019.944 016 0.096
Landratsamt Frankenhausen Frankenhausen 0.207 017.606 019.944 016 0.096
Schwarzburg-Sondershausen
Oberherrschaft Arnstadt 0.343 035.625 048.537 043 0.142
Verwaltungsbezirk Arnstadt6 Arnstadt 0.172 028.628 026 }.167
Verwaltungsbezirk Gehren6 Gehren 0.171 019.909 017 0.116
Unterherrschaft Sondershausen 0.519 037.981 041.380 050 0.080
Verwaltungsbezirk Ebeleben7 Ebeleben 0.253 037.981 014.512 026 0.057
Verwaltungsbezirk Sondershausen7 Sondershausen 0.266 026.868 024 0.101
Reuß jüngerer Linie
Landratsamt Gera Gera 0.283 110.598 110.578 088 0.391
Landratsamt Schleiz8 Schleiz 0.544 042.174 085 0.078
Reuß älterer Linie
Landratsamt Greiz Greiz 0.316 055.904 072.769 075 0.230
Preußen
Regierungsbezirk Erfurt
Stadtkreis Erfurt Erfurt 0.044 058.385 111.463 001 2.533
Landkreis Erfurt Erfurt 0.281 026.244 038.169 043 0.136
Landkreis Grafschaft Hohenstein Nordhausen 0.476 042.478 050.012 079 0.105
Landkreis Heiligenstadt Heiligenstadt 0.434 038.321 042.502 089 0.098
Landkreis Langensalza Bad Langensalza 0.418 036.778 038.930 073 0.093
Stadtkreis Mühlhausen9 Mühlhausen 0.064 025.141 035.091 001 0.548
Landkreis Mühlhausen Mühlhausen 0.396 032.842 037.553 051 0.095
Stadtkreis Nordhausen10 Nordhausen 0.022 026.960 032.564 001 1.480
Landkreis Schleusingen Schleusingen 0.458 041.816 055.189 058 0.121
Landkreis Weißensee Weißensee 0.292 025.438 025.199 055 0.086
Landkreis Worbis Worbis 0.445 041.190 044.775 080 0.101
Landkreis Ziegenrück Ranis 0.201 015.623 019.328 049 0.096
Regierungsbezirk Merseburg
Landkreis Eckartsberga11 Kölleda 0.561 040.039 040.720 130 0.073
Landkreis Sangerhausen11 Sangerhausen 0.773 070.702 073.116 111 0.095
Regierungsbezirk Kassel
Landkreis Herrschaft Schmalkalden Schmalkalden 0.280 031.114 044.561 038 0.159
Regierungsbezirk Hildesheim
Landkreis Ilfeld Ilfeld 0.273 015.179 016.656 028 0.061
Total 17.7060 1.781.3130. 2.291.1840. 3.2260. 0.129
1Weimar wurde als I. Verwaltungsbezirk, die folgenden als II. bis V. Verwaltungsbezirk bezeichnet.
2In einer Volksabstimmung votierten die Bürger des Landesteils Coburg am 30. November 1919 für den Anschluss an Bayern, der am 1. Juli 1920 vollzogen wurde.
3In Sachsen-Coburg und Gotha wurden die selbständigen Städte als Immediatstädte bezeichnet. Sie sind seit 1858 selbständig.
4Altenburg wurde 1900 kreisfrei und das Landratsamt Ronneburg existierte ab 1900.
5Die Stadt Rudolstadt schied 1893 aus dem Bezirk des Landratsamtes Rudolstadt aus.
6Der Verwaltungsbezirk Arnstadt wurde 1912 aufgelöst. Arnstadt wurde zum Stadtkreis ernannt. Alle anderen Gemeinden wurden in den Kreis Gehren umgegliedert.
7Der Verwaltungsbezirk Ebeleben existierte von 1850 bis 1882 und wieder von 1897 bis 1912, dann wurde sein Gebiet in den Kreis Sondershausen eingegliedert. Zugleich wurde 1912 der Stadtkreis Sondershausen gebildet, der bis 1922 existierte.
81880 wurde das damalige Landratsamt Ebersdorf in Landratsamt Schleiz umbenannt.
9Mühlhausen wurde 1892 aus dem Kreis Mühlhausen ausgegliedert.
10Nordhausen wurde 1882 aus dem Kreis Nordhausen ausgegliedert.
11Die Landkreise Eckartsberga (etwa 50 : 50) und Sangerhausen (etwa 30 : 70) wurden im Zuge der Länderbildung 1990 auf Thüringen und Sachsen-Anhalt aufgeteilt.

Von 1920 bis 1945

Auf dem Gebiet des heutigen Freistaats Thüringen lagen bis 1945 sowohl das Land Thüringen als auch die oben genannten preußischen Gebiete.

Thüringischer Landesteil

Gliederung Thüringens nach der Kreisbildung 1922

Das Land Thüringen wurde 1920 durch die Vereinigung mehrerer Kleinstaaten gegründet. Für eine Übergangszeit bestanden die sieben Vorgängerstaaten unter der Bezeichnung „Gebiete“ noch als selbstverwaltete Kommunalverbände höherer Ordnung fort. Sie hatten jeweils eine Gebietsregierung und eine Gebietsvertretung.[1][2] Die Kompetenzen dieser Gebiete gingen nach und nach auf das Land über, bis sie zum 1. April 1923 ganz aufgelöst wurden.[3]

Nach der Kreisreform von 1922 gliederte sich das Land Thüringen in sechzehn Landkreise (einschließlich der Kreisabteilung Camburg) und zunächst neun Stadtkreise. 1926 stieg die Anzahl der Stadtkreise durch die erneute Kreisfreiheit der Stadt Zella-Mehlis auf zehn, verringerte sich aber nach deren Wiedereingliederung in den Landkreis Meiningen 1936 wiederum auf neun. Durch die Eingliederung der Kreisabteilung Camburg in den Landkreis Stadtroda verringerte sich 1939 die Anzahl der Landkreise auf fünfzehn.

1928 erfolgten ein Gebietsaustausch und eine Grenzbereinigung zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Land Thüringen. Insgesamt kamen 1778 ha mit 2900 Einwohnern zu Thüringen und 1115 ha mit 4890 Einwohnern zu Sachsen.[4]

Thüringen erhielt insbesondere das aus mehreren sächsischen Exklaven bestehende Ziegenhierdsche Ländchen bei Gera mit den Gemeinden und Fluren Lengefeld, Liebschwitz, Lietzsch, Niebra, Pösneck und Taubenpreskeln sowie den benachbarten Gemeinden Hilbersdorf, Loitzsch, Rückersdorf, Thonhausen und Grobsdorf. Außerdem wurden dem Land die Gemeinde Bocka bei Altenburg und Kauritz bei Gößnitz sowie die Flur Frohnsdorf der Gemeinde Ziegelheim und Teile der Gemeinde und Fluren Obergrünberg eingegliedert. Bei Greiz kamen von Sachsen die Flur Stelzen (ein Teil der Gemeinde Reuth), ein Teil der Gemeinde und Flur Noßwitz, die Flur Sachswitz (ein Teil der Gemeinde Elsterberg) und teilweise die Flur Cunsdorf (ein Teil der Gemeinde Reichenbach).

Im Austausch kamen nach Sachsen unter anderem einige Exklaven des früheren Herzogtums Sachsen-Altenburg, nämlich die Gemeinde Rußdorf bei Limbach-Oberfrohna, die Gemeinden Neukirchen, Wickersdorf und Harthau bei Waldenburg, aber auch die Gemeinden Untergötzenthal und Waldsachsen bei Meerane und ein Teil der Gemeinde Ponitz, die Flur Gosel. Bei Plauen wurden unter anderem teilweise die Flur Caselwitz, ein Teil der Gemeinde Greiz, die Gemeinde und die Flur Görschnitz sowie ein Teil der Gemeinde und Flur Schönbach dem Freistaat Sachsen zugeordnet.

Landkreis Verwaltungssitz Einwohner
1925
Einwohner
1939
Gemeinden
1939
Stadtkreis Altenburg Altenburg 042.570 044.338 001
Landkreis Altenburg Altenburg 095.547 090.207 174
Stadtkreis Apolda Apolda 025.703 027.936 001
Stadtkreis Arnstadt Arnstadt 021.693 022.619 001
Landkreis Arnstadt Arnstadt 088.292 091.741 096
Stadtkreis Eisenach Eisenach 043.385 050.464 001
Landkreis Eisenach Eisenach 096.525 106.875 157
Stadtkreis Gera Gera 081.402 081.931 001
Landkreis Gera Gera 088.345 095.301 213
Stadtkreis Gotha Gotha 045.780 051.995 001
Landkreis Gotha Gotha 104.178 111.101 103
Stadtkreis Greiz Greiz 037.490 038.933 001
Landkreis Greiz Greiz 050.802 052.399 084
Landkreis Hildburghausen Hildburghausen 060.239 061.424 107
Stadtkreis Jena Jena 052.649 068.377 001
Landkreis Meiningen Meiningen 084.750 0105.8621 094
Landkreis Rudolstadt Rudolstadt 065.693 070.023 105
Landkreis Saalfeld Saalfeld 073.664 080.773 116
Landkreis Schleiz Schleiz 048.482 048.484 097
Landkreis Sondershausen Sondershausen 072.164 071.918 071
Landkreis Sonneberg Sonneberg 079.896 081.752 060
Landkreis Stadtroda2 Stadtroda 0086.8693 089.846 239
Stadtkreis Weimar Weimar 045.957 061.731 001
Landkreis Weimar Weimar 102.802 107.819 207
Stadtkreis Zella-Mehlis Zella-Mehlis 014.423 01 01
Thüringen Weimar 1.609.3000. 1.743.6240. 1.9320.
1Der Stadtkreis Zella-Mehlis wurde 1936 in den Landkreis Meiningen eingegliedert.
2Der Landkreis Stadtroda wurde im Oktober 1920 zunächst als Landkreis Jena-Roda gebildet, bereits im November 1920 in Landkreis Roda und schließlich 1925 in Landkreis Stadtroda umbenannt.
3Die Einwohnerzahl umfasst das Gebiet des Landkreises Stadtroda inklusive der 1939 in den Landkreis Stadtroda eingegliederten Kreisabteilung Camburg (1925: 9771 Einwohner).

Preußischer Landesteil

Den übrigen Teil des heutigen Thüringen machte größtenteils der Regierungsbezirk Erfurt aus, der seit 1815 zur preußischen Provinz Sachsen gehörte. Er umfasste drei Stadt- und acht Landkreise. 1944 wurde der Regierungsbezirk Erfurt mit dem Landkreis Herrschaft Schmalkalden, bisher Regierungsbezirk Kassel, dem Reichsstatthalter von Thüringen unterstellt.

Landkreis Verwaltungssitz Einwohner
1925
Einwohner
1939
Gemeinden
1939
Regierungsbezirk Erfurt
Stadtkreis Erfurt Erfurt 135.579 159.201 01
Landkreis Erfurt Erfurt 029.071 01 01
Landkreis Grafschaft Hohenstein Nordhausen 051.679 0067.7402 84
Landkreis Heiligenstadt Heiligenstadt 045.719 048.175 67
Landkreis Langensalza Bad Langensalza 039.632 040.073 41
Stadtkreis Mühlhausen Mühlhausen 036.755 041.493 01
Landkreis Mühlhausen Mühlhausen 040.511 042.169 43
Stadtkreis Nordhausen Nordhausen 035.056 040.673 01
Landkreis Schleusingen Schleusingen/Suhl3 058.833 064.711 53
Landkreis Weißensee Weißensee 029.856 0063.9681 68
Landkreis Worbis Worbis 048.120 046.978 49
Landkreis Ziegenrück Ranis 019.457 021.414 38
Regierungsbezirk Kassel
Landkreis Herrschaft Schmalkalden4 Schmalkalden 048.694 051.666 36
Regierungsbezirk Hildesheim
Landkreis Ilfeld Ilfeld 017.141 02 02
Regierungsbezirk Merseburg
Landkreis Eckartsberga Kölleda 042.182 043.428 75
Landkreis Sangerhausen Sangerhausen 075.192 074.295 71
Preußische Landesteile (Erfurt) 734.020 805.984 6280
1) Der Landkreis Erfurt wurde 1932 in den Landkreis Weißensee eingegliedert.
2) Der Landkreis Ilfeld wurde 1932 zwischen den Landkreisen Grafschaft Hohenstein und Wernigerode aufgeteilt.
3) Das Landratsamt wurde 1929 von Schleusingen nach Suhl verlegt.
4) Der Landkreis Herrschaft Schmalkalden gehörte ab 1944 zum Regierungsbezirk Erfurt

1945 bis 1952

Nach 1945 kam es zu einigen Grenzänderungen zwischen den Besatzungszonen. Im Rahmen des Wanfrieder Abkommens, eines Gebietsaustausches an der wichtigen Nord-Süd-Eisenbahnstrecke Göttingen–Bebra, kamen die hessischen Dörfer Sickenberg, Asbach, Vatterode und Weidenbach/Hennigerode zum Landkreis Heiligenstadt und dafür die thüringischen Dörfer Neuseesen und Werleshausen zum Landkreis Witzenhausen in Hessen. Als Austausch für den östlichen Teil des Kreises Blankenburg im Harz wurden die Gemeinden Bad Sachsa und Tettenborn aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Erfurt in den Landkreis Osterode am Harz (Niedersachsen) eingegliedert. Außerdem wurden Besenhausen bei Kirchgandern in den Landkreis Göttingen (Niedersachsen) eingegliedert und die Exklave Ostheim dem Freistaat Bayern zugeordnet.

Die Grenzkorrekturen der Besatzungsmächte wurden staatsgebietsrechtlich zwischen den beteiligten Landesregierungen niemals geklärt. De facto herrscht seitdem der Zustand der verwaltungsmäßigen Eingliederung der betreffenden Gebiete in die jeweiligen Länder.[5]

Im Übrigen erfolgte 1945 die Bildung des vergrößerten Landes Thüringen innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone, bestehend aus dem Land Thüringen von 1920, jedoch ohne die Exklave Allstedt des Landkreises Weimar, die dem neuen Land Sachsen-Anhalt eingegliedert wurde, ferner aus dem Gebiet des früheren preußischen Regierungsbezirkes Erfurt einschließlich des Landkreises Herrschaft Schmalkalden. Außerdem wurde im Zuge einer Neugliederung am 1. Juli 1950 aus Teilen der Landkreise Eisenach (im Westen) und Meiningen (im Osten) der Landkreis Bad Salzungen gebildet.

Von 1952 bis 1990