Großherzoglich Hessischer Ludwigsorden

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Großkreuz
Stern zum Großkreuz

Der Ludwigsorden, auch Ludewigs-Orden, war ein im Großherzogtum Hessen verliehener allgemeiner Verdienstorden, der am 25. August 1807, dem Namenstag des Heiligen Ludwig, durch Großherzog Ludwig I. von Hessen-Darmstadt gestiftet wurde. 14 Jahre lang war der Orden nicht statuiert, und wurde daher neben Ludewigs-Orden (nach dem Stifter) auch Großherzoglich Hessischer Haus- und Verdienstorden (nach der Aufschrift „Für Verdienste“) genannt.[1]

Erst unter dem Sohn des Stifters, Großherzog Ludwig II., erhielt der Orden am 14. Dezember 1831 amtliche Statuten und den offiziellen Namen Ludewigs-Orden.

Der Ludwigsorden stand vor allen anderen Orden des Großherzogtums und erlosch mit dem Ende der Monarchie infolge der Novemberrevolution 1918.

Ordensklassen

Der Orden wurde zunächst in fünf Klassen verliehen, die, wie der Orden selbst, keine offiziellen Namen trugen.[1]

Mit der Statuierung des Ordens im Jahr 1831 erhielten die Klassen offiziell die Bezeichnungen:

  1. Großkreuz
  2. Kommandeur I. Klasse
  3. Kommandeur II. Klasse
  4. Ritter I. Klasse
  5. Ritter II. Klasse
Hessen Medaille des Ludewigsordens „Für Langjährige Treue Dienste“ in Gold (OEK794 Band#202)

Medaillen des Ludewigsordens (1849–1918)

Großherzog Ludwig III. erweiterte den Ludewigsorden 1849 um eine Goldene und eine Silberne Medaille. Die Medaillen des Allgemeinen Ehrenzeichens

  • Für Tapferkeit
  • Für Verdienste
  • Für Treue Dienste
  • Für Langjährige Treue Dienste
  • Für Fünfzigjährige Treue Dienste
  • Für Wiederholte Rettung von Menschenleben

wurden ab dann auch am Bande des Ludewigsordens (#202) in Gold und Silber verliehen. (Goldene Medaille unter Ernst Ludwig nur noch in Silber vergoldet.) Die Ordensklassen waren nun:

  • Großkreuz
  • Kommandeur I. Klasse
  • Kommandeur II. Klasse
  • Ehrenkreuz
  • Ritter
  • Goldene Medaille
  • Silberne Medaille

Anlässlich seines 25-jährigen Regierungsjubiläums stiftete Ernst Ludwig 1917 die Collane (Kette) zum Ludwigsorden.

(Die OEK-Nummern entsprechen dem Orden- & Ehrenzeichen-Katalog von Nimmergut.[2])

(Die Nummern der Ordensbänder folgen dem Bänderkatalog von Jörg Nimmergut.[3])

Ordensdekoration

Das Ordenszeichen ist ein schwarz emailliertes, achtspitziges, rot- und goldbordiertes Kreuz. Im roten Medaillon, das von der Umschrift

FÜR VERDIENSTE

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}} auf weißem Grund umgeben ist, die von einem Lorbeerkranz umschlossene Initiale des Stifters

L

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}}. Im Revers befindet sich die vierzeilige Ordensdevise

GOTT / EHRE / VATER- / LAND

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  }}. Diese ist von einem weißen Reif umschlossen, in dem ein grüner Lorbeerkranz zu sehen ist. Über dem Kreuz befindet sich eine fünfbügelige Krone (Großherzogskrone).

Für außergewöhnliche Verdienste konnte die Auszeichnung auch mit Brillanten und Rubinen verliehen werden.

Ordensband

Das Ordensband ist schwarz mit breiten roten Bordstreifen.

Trageweise

Das Großkreuz wurde an einem Schulterband von der linken zur rechten Schulter sowie mit einem achtstrahligen Bruststern getragen. Kommandeure trugen die Auszeichnung um den Hals, wobei die I. Klasse zusätzlich ein vergrößertes Ordenszeichen mit silbernen Strahlen in den Winkeln als Bruststern trugen. Das Ehrenkreuz war ein Steckkreuz und Ritter trugen die Auszeichnung am Band auf der linken Brustseite. Die Medaillen wurden einzeln am Bande auf der linken Brustseite oder in der Ordensspange getragen.

Galerie

Literatur

  • Karsten Klingbeil: Orden 1700–2000. Band 1: Anhalt-Hohenlohe. Bastei-Verlag, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 978-3-00-022480-5.
  • Gustav Adolph Ackermann: Ordensbuch sämmtlicher in Europa blühender und erloschener Orden und Ehrenzeichen, Annaberg 1855, S. 62 mit Taf. XIII. (Digitalisat)
  • Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt. Leipzig 1893 (Digitalisat des Originals im Internet Archive), Nachdruck des Originals (2000): ISBN 3-8262-0705-X
  • Václav Měřička: Orden und Auszeichnungen. Artia Verlag, Prag 1966.
  • Lars Adler: Kaiser Napoleon I. und der von Großherzog Ludewig I. gestiftete hessische Haus- und Verdienstorden. Zur Frühphase der Ordensgeschichte und zum kriegsbedingten Schicksal einer dem Protektor des Rheinbundes verliehenen Ordensdekoration, in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde NF 78 (2020), S. 1–22 [zudem veröffentlicht in: Orden und Ehrenzeichen. Magazin der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde e. V., 22. Jg., Heft 128 (August 2020), S. 215–225].
  • Verzeichnis der mit Großherzoglich hessischen Orden und Ehrenzeichen dekorirten Personen: 1875 (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. a b {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
  2. Jörg u. Anke Nimmergut, Michael Autengruber: Deutsche Orden und Ehrenzeichen 1800–1945.(OEK) 24.A. Regenstauf, Battenberg 2023, S. 271–275. ISBN 978-3-86646-230-4
  3. Jörg Nimmergut: Bänderkatalog – Orden und Ehrenzeichen Deutschland 1800-1945, 3.A. Regenstauf, Battenberg 2008, S. 45/46 u. 204/205. ISBN 978-3-86646-031-7