Die erste deutsche Handelsschule („Kaufmannsschule“) wurde im Jahre 1767 (laut anderer Quelle 1768) in Hamburg als „Handelsakademie“ für eine „gründliche Vorbereitung der kaufmännischen Jugend“[1] gegründet. Im Jahr 1818 gründete Ernst-Wilhelm Arnoldi, Versicherungskaufmann und „Vater des deutschen Versicherungswesens“ eine Handelsschule in Gotha.
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Die Ausbildung für die im Allgemeinen 14- bis 17-jährigen Schüler (es gibt jedoch auch eine Form als berufsbegleitende Abendschule für Erwachsene) dauert drei Jahre und schließt mit einer Abschlussprüfung ab (sowohl schriftliche als auch mündliche Prüfungen). Weiters ist zum Abschluss die Anfertigung und Präsentation einer Projektarbeit notwendig (Das kann eine Gruppen- oder Einzelarbeit sein. Es kann vorkommen, dass eine anfängliche Gruppen- zu einer Einzelarbeit wird, wenn die anderen Gruppenmitglieder vor dem Abschluss aus der Schule ausscheiden. Die Benotung wird in der Regel der Gruppengröße angepasst.) Der Abschluss berechtigt zur Ausübung aller kaufmännischen Berufe und ersetzt die Unternehmerprüfung (eine Gewerbeberechtigung).[2]
Die Handelsschule (HAS), die mit einem Abschlussprüfungszeugnis nach 3-jährigem Schulbesuch abschließt, vermittelt in integrierter Form umfassende Allgemeinbildung und kaufmännische Bildung. Eine betriebswirtschaftlich-berufsbezogene Differenzierung erfolgt durch den Fachbereich „Office Management“, der in der 2. und 3. Klasse unterrichtet wird und eine vertiefende Spezialisierung anbietet.[3]
Lehrplan
An der HAS unterrichtete Fächer: Deutsch, Englisch einschließlich Wirtschaftssprache, Geschichte (Wirtschafts- und Sozialgeschichte), Geographie (Wirtschaftsgeographie), Biologie Ökologie und Warenlehre, Betriebswirtschaft, Persönlichkeitsbildung und soziale Kompetenz, Businesstraining Projekt- und Qualitätsmanagement Übungsfirma und Case Studies, Rechnungswesen und Controlling, Wirtschaftsinformatik, Informations- und Officemanagement (beinhaltet z. B. Textverarbeitung – ÖSTV-Prüfung möglich, Zehnfingersystem), Politische Bildung und Recht, Volkswirtschaft, Projektmanagement einschließlich Projektarbeit, Religion bzw. Ethik[4], Ausbildungsschwerpunkt (wird von der Schule gewählt, z. B. Unternehmensführung, Entrepreneurship). Zudem können auch Freigegenstände belegt werden (oft Sprachen wie Französisch einschließlich Wirtschaftssprache, Spanisch einschließlich Wirtschaftssprache, Italienisch einschließlich Wirtschaftssprache, Latein, Russisch, Tschechisch, Internet & Multimedia, SAP, ICDL, Peer-Mediation[5], Pferdewirtschaft, Wissenschaftliches Arbeiten, Sport, Netzwerktechnik, Webdesign für Anfänger, Digitale Fotografie und Bildbearbeitung).[4]
Siehe auch
Literatur
Deutschland:
- Michael Begeest: Bildung zwischen Commerz und Emanzipation. Waxmann Verlag, Münster/New York 1995
- Lothar Beinke: Die Handelsschule. Düsseldorf 1971
- Franz Feldhaus: Lexikon der Erfindungen. DOGMA Verlag, Bremen 2013
Weblinks
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Einzelnachweise