Militärattaché

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Karl-Wilhelm Bollow, deutscher Militärattaché (links) mit Mel Williams, Jr. nach Unterzeichnung eines Dokuments (2010)

Ein Militärattaché (in Deutschland und der Schweiz auch: Verteidigungsattaché) ist ein Offizier, der an eine Auslandsvertretung entsandt wurde, Diplomatenstatus besitzt und für militärische Belange zuständig ist. An großen Auslandsvertretungen können seinem Stab Attachés der Teilstreitkräfte und für Wehrtechnik zugeteilt sein (Heeresattaché, Luftwaffenattaché, Marineattaché, wehrtechnischer Attaché).

Aufgaben und Tätigkeiten

Militärattachés repräsentieren ihren Minister und ihre Streitkräfte im Gastland. Dabei ist er zugleich Berater des Botschafters in allen Belangen der Militär- und Verteidigungspolitik, des Entwicklungsstandes der Streitkräfte und der Rüstungsindustrie des Gastlands sowie mit diesen Bereichen verbundenen Themen. Er führt Analysen und Lagebeurteilungen durch, nimmt an Konferenzen und Truppenbesichtigungen teil und ist Ansprechpartner für eigene Streitkräfte vor Ort.

Die Grenzen zwischen der Wahrnehmung der Interessen im Gastland und unerlaubter Tätigkeit, insbesondere auch Spionage, sind klar geregelt. Nachrichtendienstliche Tätigkeit der Militärattachés wäre ein „unfreundlicher Akt“. Dass die Beobachtung des Militärs des Gastlands gleichwohl zu Erkenntnissen im Sinne der Aufklärung und Erstellung eines Lagebildes führt, ist ebenso selbstverständlich wie die Beobachtung und Analyse der politischen Prozesse des Gastlands.[1]

An vielen Botschaften sind die Militärattachés für mehrere Länder in Haupt- und Nebenakkreditierung zuständig.

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