PLD Space

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Payload Aerospace S.L.

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Rechtsform GmbH
Gründung 2011
Sitz Elche, Spanien Spanien
Mitarbeiterzahl replace|>115[1]|*|
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Branche Raumfahrt
Website pldspace.com

Payload Aerospace S.L., kurz PLD Space, ist ein spanisches Raumfahrtunternehmen, das im Jahre 2011 in Elche gegründet wurde. Ziel des Unternehmens ist die Entwicklung kostengünstiger Raketen für den Transport von Kleinsatelliten.

Geschichte

Unternehmensentwicklung

PLD Space wurde 2011 von Raúl Torres und Raúl Verdú in Elche (Im Südosten Spaniens, am Mittelmeer) gegründet.

Seit 2014 betreibt PLD Space einen Prüfstand für Raketenmotoren am Flughafen Teruel, etwa 100 km nw von Elche. Hier führte das Unternehmen am 1. Juli 2015 erfolgreich den ersten (stationären) Testlauf seines selbst entwickelten Flüssigkeitsraketentriebwerks durch.

Im August 2017 zog das Unternehmen in einen neuen Firmensitz im Industriepark Elche. In demselben Gebäude sind auch die Fertigungsanlagen für die Rakete Miura 1 angesiedelt. Im Juni 2018 arbeiten dort circa 40 Mitarbeiter an den beiden Trägerraketen Miura 1 und Miura 5. Zu dieser Zeit plante das Unternehmen, seine Testanlagen um einen vertikalen Prüfstand zu erweitern. An diesem sollte es möglich sein, die Miura 1 komplett zu qualifizieren.

Finanzierung

PLD Space wurde in mehreren Investitionsrunden mit öffentlichen und privaten Geldern finanziert. Im Jahr 2013 schloss das Unternehmen eine erste Investitionsrunde über 1,6 Millionen US-Dollar ab,[2] einschließlich einer Startfinanzierung durch das Spanische Centro para el Desarrollo Tecnológico Industrial (CDTI).[3]

PLD Space erhielt einen ersten kommerziellen Auftrag als einer der Teilnehmer des Horizon-2020-Programms „Small innovative Launcher for Europe“ (SMILE) der Europäischen Union. Das Unternehmen ist hierin verantwortlich dafür, die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entworfenen Flüssigkeitsraketenantriebe zu testen.[4][5]

Im April 2016 sicherte sich das Unternehmen eine weitere Investition von 1,56 Millionen US-Dollar durch das Spanische CDTI unter dem TEPRE-Programm für die Entwicklung eines wiederverwendbaren Raketentriebwerks.[2][3] Im Oktober 2016 wählte die Europäische Weltraumorganisation (ESA) PLD Space als Hauptvertragspartner für das „Liquid Propulsion Stage Recovery (LPSR)“ Programm, dessen Zielsetzung die Entwicklung einer wiederverwendbaren ersten Raketenstufe ist. Hierfür erhielt das Unternehmen eine Finanzierung von 800.000 US-Dollar.[6][7]

In einer zweiten Investitionsrunde im Januar 2017 erhielt das Unternehmen 7,1 Millionen US-Dollar aus mehreren privaten Quellen. Hauptinvestor war dabei das spanische Unternehmen GMV mit 3,2 Millionen US-Dollar.[8][2] PLD Space erhielt weitere 2,34 Millionen US-Dollar im Januar 2018 durch das SME Instrument der Europäischen Kommission.[9][10]

Im Februar 2018 erhielt das Unternehmen einen weiteren Vertrag der Europäischen Raumfahrtorganisation in Höhe von 368.000 US-Dollar. PLD Space ist dabei das einzige KMU unter fünf Raumfahrtunternehmen, die beauftragt wurden, eine Machbarkeitsstudie über ein kommerziellen Microlauncher zu erstellen.[11][12]

Im Januar 2024 stellte die spanische Regierung PLD Space eine Kreditlinie von 40,5 Millionen Euro zur Verfügung.[13]

Raketentriebwerke

PLD Space entwickelt ein eigenes Flüssigkeitsraketentriebwerk namens TEPREL, benannt nach einem spanischen Förderprogramm, welches dessen Entwicklung finanziert. Es verwendet Kerosin als Treibstoff und Flüssigsauerstoff als Oxidator.[3] Mitte 2018 hatte das Unternehmen bereits mehrere Versionen des Triebwerks auf seinem Prüfstand am Flughafen Teruel erprobt:

  • TEPREL-Demo: Das TEPREL-Demo Raketentriebwerk wurde 2015 zum ersten Mal erfolgreich erprobt und ist imstande, einen Schub von 28 kN zu erzeugen. Hierbei handelt es sich um ein kalorimetrisches (??) Modell des späteren TEPREL-Triebwerks. Zweck dieses Modells ist es, eine stabile Verbrennung zu demonstrieren und für die weitere Entwicklung relevante Informationen über das Triebwerksverhalten bei Zündung und Brennschluss, Drücke und Temperaturen entlang der Brennkammer, Schub und Treibstofmassenströme zu erhalten. Zusätzlich diente das Triebwerk zur Erprobung der Prüfstands Hard- und Software.[14][15]
  • TEPREL-A: Das TEPREL-A Triebwerk, welches 2017 erstmals getestet wurde, verfügt über einige Verbesserungen, wie zum Beispiel eine überarbeitete Injektorgeometrie und eine regenerative Kühlung. Letztere ermöglicht es, das Triebwerk für annähernd zwei Minuten zu betreiben, was der angestrebten Brenndauer für einen suborbitalen Flug mit Miura 1 entspricht. Auf Meeresniveau erreicht das TEPREL-A Triebwerk einen Schub von 32 kN.[14][15]
  • TEPREL-B: TEPREL-B ist die erste Flugversion des TEPREL-Rakentriebwerks. Das Design des TEPREL-Triebwerks wurde weiter überarbeitet, um sein Gesamtgewicht zu reduzieren. Zudem verfügt das Triebwerk über ein System zur Schubvektorsteuerung.

Trägerraketen

Miura 1 (früher Arion 1) {{#invoke:Vorlage:Anker|f |errCat=Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Anker |errHide=1}}

Design

Die Miura 1 ist als Höhenforschungsrakete konzipiert. Mit ihr soll es möglich sein, wissenschaftliche Forschung in Schwerelosigkeit durchzuführen oder die Hochatmosphäre zu erforschen. Zugleich dient Miura 1 auch als Technikdemonstrator. PLD Space kündigte an, 70 % der mit der Miura 1 erprobten Techniken ebenfalls in ihrem „Microlauncher“ Miura 5 anzuwenden.[16]

In ihrem finalen Design ist die Miura 1 eine einstufige Rakete, welche vom TEPREL-1B-Raketentriebwerk angetrieben wird. Sie soll dann 12,7 m lang sein, bei einem Außendurchmesser von 0,7 m. In dieser Ausbaustufe soll sie bis zu 200 kg Nutzlast für einen suborbitalen Flug aufnehmen können. Die Rakete ist mit einem Recovery-System ausgestattet, welches es ermöglicht, die gesamte Rakete zu bergen und wiederzuverwenden. Damit wäre sie die erste wiederverwendbare Trägerrakete in Europa.[15]

Zeitplan

Ursprünglich war für 2019 ein erster Testflug der Miura 1 angekündigt. Ab 2020 sollten kommerzielle suborbitale Flüge stattfinden. Der Erstflug wurde später für den 31. Mai 2023 angesetzt und wegen starker Winde nochmals verschoben. Ein weiterer Startanlauf am 17. Juni wurde nach dem Zünden der Triebwerke und vor dem Abheben abgebrochen.[17]

Die erste Miura 1 startete schließlich am 7. Oktober 2023 um 02:19 Uhr MESZ vom Raketenstartplatz El Arenosillo nahe Huelva im Süden Spaniens.[18] Die Rakete erreichte während des nur fünf statt der geplanten zwölf Minuten dauernden Flugs nur 46 statt geplanter 80 km Höhe. Sie ging wie vorgesehen im Atlantik vor der Küste Andalusiens nieder, konnte allerdings nicht geborgen werden. Der Landefallschirm öffnete sich zwar planmäßig, allerdings traf die Rakete wahrscheinlich seitlich auf die Wasseroberfläche, wodurch ein Treibstofftank beim Aufprall aufs Wasser riss und sich mit Wasser füllte und im Meer versank.[19]

Miura 5 (früher Arion 2) {{#invoke:Vorlage:Anker|f |errCat=Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Anker |errHide=1}}

Die Miura 5 soll als Kleinrakete Startmöglichkeiten für CubeSats und Kleinsatelliten bieten, welche eine dedizierte Trägerrakete benötigen und daher nicht mit traditionellen Startanbietern fliegen können.

Design

Die Miura 5 ist als dreistufige Rakete mit orbitaler Flugfähigkeit geplant; alle drei Stufen der Rakete sollen von Flüssigkeitstriebwerken angetrieben werden. Es soll sich hierbei um eine Weiterentwicklung der Miura 1 handeln. Die Masse der Rakete soll 7000 kg betragen und die Länge 18 m. Als Nutzlastkapazität waren ursprünglich 150 kg für niedrige Erdumlaufbahnen von 400 km vorgesehen; dies wurde später auf 300 kg in 500 km Höhe erweitert. Die erste Stufe der Rakete soll mehrmals wiederverwendbar sein.[15]

Zeitplan

Der Erstflug der Miura 5 war für 2022 geplant[20] und wurde zunächst auf 2024 verschoben,[21] dann auf 2025. Die Kategorie Kategorie:Wikipedia:Veraltet nach Jahr 2025 existiert noch nicht. Lege sie mit folgendem Text {{Zukunftskategorie|2025}} an.[19]

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Zitation (es-es).Vorlage:TemplatePar
  2. a b c Vorlage:Zitation {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}} (en-us).Vorlage:TemplatePar
  3. a b c admin: Vorlage:Zitation In: Vorlage:Zitation (es-es).Vorlage:TemplatePar
  4. Vorlage:Zitation In: Vorlage:Zitation (english).Vorlage:TemplatePar
  5. {{#invoke:Vorlage:Literatur|f}}
  6. Vorlage:Zitation In: Vorlage:Zitation Europa Press, {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}} (es-es).Vorlage:TemplatePar
  7. Vorlage:Zitation In: Vorlage:Zitation {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}} (es-es).Vorlage:TemplatePar
  8. admin: Vorlage:Zitation In: Vorlage:Zitation (es-es).Vorlage:TemplatePar
  9. Vorlage:Zitation.Vorlage:TemplatePar
  10. Caleb Henry: Spacenews.com, 10. Januar 2018 (englisch)
  11. esa: Vorlage:Zitation (british english).Vorlage:TemplatePar
  12. Vorlage:Zitation {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}} (en-us).Vorlage:TemplatePar
  13. PLD Space wins Spanish government funding for Miura 5 launch vehicle. Spacenews, 30. Januar 2024.
  14. a b Vorlage:Zitation In: Vorlage:Zitation Archiviert vom Original am {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}} (es-es).Vorlage:TemplatePar
  15. a b c d Vorlage:Zitation In: Vorlage:Zitation {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}} (español).Vorlage:TemplatePar
  16. Vorlage:Zitation In: Vorlage:Zitation {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}} (español).Vorlage:TemplatePar
  17. Programado el siguiente intento de lanzamiento de Miura 1 a partir de septiembre. In: pldspace.com, 27. Juni 2023 (spanisch).
  18. Erfolgreicher Jungfernflug der ersten Privatrakete Europas orf.at, 7. Oktober 2023, abgerufen 7. Oktober 2023.
  19. a b Jeff Foust: Vorlage:Zitation In: Vorlage:Zitation {{#invoke:Vorlage:FormatDate|Execute}} (en-us).Vorlage:TemplatePar
  20. El joven ingeniero que lanzará el primer cohete espacial español. In: La Nueva España, abgerufen am 30. Oktober 2019. (spanisch)
  21. Pequeños Gigantes PLD Space, la ambición de lanzar satélites con cohetes reutilizables. In: Cinco Dias, 11. August 2020. (spanisch)